Die Friedhofsgärtner Düsseldorf eG bietet mit dem Urnengemeinschaftsgrab eine neue Alternative auf Düsseldorfer Friedhöfen an.
Noch nie haben sich die Bräuche so deutlich gewandelt wie in den vergangen drei Jahrzehnten. Die Gesellschaft in Deutschland hat sich verändert, und daraus haben sich neue Familienmodelle entwickelt. Die Generation, deren Leben sich nun dem Ende zuneigt, möchte ihren Angehörigen nicht zur Last fallen, dazu zählen die Grabpflege und damit verbundene eventuelle finanzielle Belastungen.
Umso wichtiger ist es, Vorsorge dafür zu treffen, welche Bestattungsform gewünscht wird. Der Wunsch nach der Beisetzung in einem pflegefreien Grab wird immer häufiger geäußert. Auch deshalb hat das sogenannte Rasengrab auf Düsseldorfer Friedhöfen zunehmend Zuspruch gefunden. „Mangels Alternativen“, meint Corinna Sommer-Boncuklu, Geschäftsführerin der Friedhofsgärtner Düsseldorf eG, und ergänzt: „Mit dem Urnengemeinschaftsgrab haben wir eine Bestattungsform umgesetzt, die eine echte Alternative zum Rasengrab ist.“
Seit einem Jahr bietet die Friedhofsgärtner Düsseldorf eG auf nahezu allen Düsseldorfer Friedhöfen diese Bestattungsform an. „Das ist ein zukunftsweisendes Angebot“, sagt sie. Um eine ortsnahe Trauerbewältigung zu gewährleisten, wird diese neue Bestattungsform in Düsseldorf großflächig angeboten.
Diese Grab-Art bringt auch eine deutlich wahrnehmbare Veränderung der Düsseldorfer Friedhofslandschaft mit sich. „Wir haben mit der Umsetzung des Urnengemeinschaftsgrabes vor einem Jahr alles richtig gemacht“, führt
Bruno Vinschen aus, der für die Unternehmenskommunikation der FGD eG zuständig ist.
Heute fasst Corinna Sommer-Boncuklu zusammen: „Wir haben uns von diesem neuen Angebot viel versprochen. Aber die Akzeptanz der vergangenen zwölf Monate hat unsere Erwartungen übertroffen.“Damit ist auch die Voraussage von Bruno Vinschen eingetroffen: „Ich war mir sicher, dass die Urnengemeinschaftsgräber bei den Kunden eine große Akzeptanz finden werden. Eine anonyme Bestattung aus Kostengründen ist in Düsseldorf nicht mehr notwendig.“
Das ist eine sehr gute Nachricht. Denn fehlt eine Grabstätte, wie es bei Rasengräbern der Fall ist, vermissen die Angehörigen
nach der Beisetzung einen Ort der Trauerbewältigung häufig sehr schmerzlich. „Diese einmal getroffene Entscheidung kann meist nicht mehr rückgängig gemacht werden“, sagt Bruno Vinschen.
Hinter der aktuell umgesetzten Idee der Düsseldorfer Friedhofsgärtner mit Blick auf die Urnengemeinschaftsgräber stehen folgende Details: Mehrere Hinterbliebene teilen sich die Kosten der Pflege einer gemeinsamen Grabstätte. Eine Urne im Gemeinschaftsgrab findet in einem gärtnerisch gepflegten und wechselnd mit Blumen bepflanzten Grab Platz. Der Name der oder des Verstorbenen erscheint in einer Inschrift auf einem Grabmal.
Obwohl die Angehörigen die Grabstätte jederzeit besuchen und Grabschmuck ablegen
„Jeder hat die Möglichkeit, die Planung für den letzten Weg selbst in die Hand zu nehmen. Wir empfehlen, sich rechtzeitig mit dem Thema zu befassen und mit den Angehörigen darüber zu sprechen. So kann jeder seine Vorstellungen für die Bestattung einbringen. Damit entlastet man sich selbst und die Menschen, die einem wichtig sind“, weiß Juliane Frankenheim vom Bestattungshaus Frankenheim. Die Tochter von Claus Frankenheim führt gemeinsam mit ihrer Schwester Victoria das Unternehmen in sechster Generation in die Zukunft.
„Wir sind sehr froh, dass auch in Zeiten von Corona Beratungsund Vorsorgegespräche in unseren Räumlichkeiten oder zu Hause im persönlichen Umfeld stattfinden können. Gerade jetzt in der kalten und dunklen Jahreszeit sind Hausbesuche eine große Entlastung für die Angehörigen. Die Erfahrungen der letzten Monate haben uns noch einmal gezeigt, wie wertvoll die persönliche, individuelle Beratung in einem geschützten Raum ist. Der persönliche Kontakt zu den Menschen liegt uns besonders am oder Kerzen aufstellen können, sind sie gleichzeitig von jeder Verpflichtung zur Grabpflege entbunden: „Es gelten dieselben Nutzungsmöglichkeiten wie bei einem Reihen- oder Wahlgrab“, erläutert Vinschen. Die Pflege wird von einer fachlich qualifizierten Friedhofsgärtnerei für den Zeitraum von 20 Jahren – das entspricht der gesetzliche Ruhefrist – sichergestellt.
Corinna Sommer-Boncuklu fasst noch einmal den Erfolg dieses Angebots zusammen: „Es wird auf einigen Düsseldorfer Friedhöfen von Bestattern so intensiv kommuniziert und umgesetzt, dass wir schon jetzt neue Urnengemeinschaftsgräber anfordern müssen, um diese von unseren Friedhofsgärtnern
Herzen. Selbstverständlich findet alles stets unter Beachtung der gegebenen Corona-Regeln und erforderlichen Schutzmaßnahmen statt“, erklärt Victoria Frankenheim.
Für Abschiedsrituale und Trauerfeiern stehen im Bestattungshaus Frankenheim auch in Zeiten von Corona Abschiedsräume und moderne Hauskapellen mit flexiblen Öffnungszeiten zur Verfügung. „Wir tun alles, um sichere Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das Abschiednehmen von einem verstorbenen Menschen möglich ist. Denn dieses Erlebnis ist von essentieller Bedeutung für die Trauer und nicht wiederholbar“, betont Juliane Frankenheim.
Wenn die Trauergemeinschaft größer ist als erlaubt oder die Familienmitglieder sehr weit weg wohnen, ist eine Online-Teilnahme möglich. Die Trauerfeier wird dafür in einen geschlossenen virtuellen Raum übertragen, und die zugeschalteten Trauergäste sind live dabei. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist im Bestattungshaus Frankenheim aktuell. Der neue „Naturweg“bietet Alternativen für die umweltbewusste Bestattung. „Für uns ist das der erste Schritt zu einem
gestalten zu lassen. Das Urnengemeinschaftsgrab wird sich in Düsseldorf nachhaltig etablieren.“
Trotz der Veränderungen in der Bestattungskultur haben die unterschiedlichen Bereiche eines gemeinsam: Der Bestattungsort soll ein Ort mit Zukunft sein, ein gepflegter Ort, an dem Angehörige und Freunde sich erinnern können.
Auch deshalb ist eine rechtzeitige Vorsorge wichtig. Darin kann der Wunsch, in einem in einer grünen Oase eingebetteten Urnengemeinschaftsgrab die letzte Ruhestätte zu finden, detailliert festgelegt werden. Diese Möglichkeit, Erinnerungen lebendig zu halten, passt sich den veränderten Bräuchen und der Zukunft an. ökologischen Gesamtkonzept, das wir in den kommenden Jahren umsetzen möchten“, erklären die Schwestern.
Ziel des Naturwegs ist es, den letzten Weg mit der Natur im Einklang zu gehen. Unter dem Motto „Umweltbewusst bestatten“steht ökologisches Engagement, das mit den Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern geteilt werden soll: „Wir setzen uns für ökologisch sinnvolle Produkte und Angebote ein.“So können sowohl bei der Erd- als auch bei der Feuerbestattung Produkte aus ausschließlich natürlichen Materialien gewählt werden – etwa zertifizierte Särge mit einer Innenausstattung, beispielweise aus Hanf- und Schafwollfliesen, oder Urnen aus nachwachsenden organischen und zu 100 Prozent abbaubaren Rohstoffen.
Bereits vor einigen Jahren wurde im Haus Frankenheim zudem ein Kolumbarium geschaffen: „Dieser neuartige
Zudem tragen diese Grabanlagen zum Erhalt historischer Grabstätten bei. Sie dokumentieren ebenfalls die fortschreitende Neugestaltung – und die Wiedergabe der jeweils üblichen Friedhofskultur.
Seitens der 1951 gegründeten Friedhofsgärtner eG – darin haben sich rund 50 friedhofsgärtnerische Fachbetriebe angeschlossen – ist zu hören, dass auch die Corona-Pandemie am Trend zum Urnengemeinschaftsgrab und an den damit das Bild eines Friedhofs verbundenen Wandlungen nichts ändert. „Die Situation in Zeiten des Covid-19-Virus hat auch auf die per Vorsorge getroffene Grab-Wahl keine Auswirkungen“, erläutert Bruno Vinschen.
Urnen-Friedhof greift Traditionen auf und wird trotzdem den Bedürfnissen einer modernen Trauer- und Bestattungskultur gerecht“, erklären die Schwestern.