Handballer nehmen Kurs auf EM-Endrunde
TALLINN (dpa) Unbeeindruckt von den schwierigen Corona-Umständen haben Deutschlands Handballer ihre wohl ungewöhnlichste Dienstreise erfolgreich bewältigt. Mit dem klaren 35:23 (13:12) im ersten Länderspiel der Geschichte gegen Estland feierte die DHB-Auswahl am Sonntag in Tallinn ihren zweiten Sieg in der EM-Qualifikation und nimmt mit 4:0 Punkten als Tabellenführer der Gruppe 2 frühzeitig Kurs auf die Endrunde 2022.
Die deutschen Spieler hatten sich am Samstag nach der Ankunft in der estnischen Hauptstadt einem Corona-Test unterziehen und danach auf ihren Hotelzimmern in Isolation begeben müssen. Erst wenige Stunden vor dem Anpfiff durfte das Team beim Mittagessen wieder zusammenkommen, nachdem alle Testergebnisse negativ ausgefallen waren.
Trotz der widrigen Begleiterscheinungen
startete der WM-Vierte konzentrierter als beim mühevollen 25:21 gegen Bosnien-Herzegowina am Donnerstag in Düsseldorf. Nach 18 Minuten lag die deutsche Mannschaft beim 9:5 erstmals mit vier Toren in Führung, weil vor allem Melsungens Rückraumschütze Kühn einen guten Tag erwischte und allein vor der Pause sechsmal traf.
Doch nach 20 Minuten verlor die DHB-Auswahl beim Stand von 11:7 plötzlich ihre Souveränität. Die Esten, die wegen Verletzungen und Corona-Fällen auf acht Spieler verzichten mussten, witterten ihre Chance und kamen mit einem 3:0Lauf wieder heran. „Wir machen zu viele Fehler und bekommen zu billige Tore“, monierte Gislason in einer Auszeit kurz vor der Pause.
Die Kritik verfehlte nicht ihre Wirkung, denn nach dem Wechsel war die deutsche Mannschaft wieder hellwach.