Rheinische Post Ratingen

Fink verlängert Aushilfsjo­b

Der Routinier wird mindestens noch während der Länderspie­lpause im Kader der Zweitliga-Profis aushelfen.

- VON GIANNI COSTA UND TOBIAS DINKELBORG

Mit dieser Personalie hatte Uwe Rösler viele überrascht. Zumindest was den Zeitpunkt angeht. Im Kader für das Spiel beim 1. FC Nürnberg (1:1) stand plötzlich wieder Oliver Fink. Der 38-Jährige spielt eigentlich nur noch in Fortunas Zweitvertr­etung. Doch weil die personelle Lage bei den Profis weiter angespannt ist, muss der „Oldie“wieder aushelfen. Und nach Informatio­nen unserer Redaktion wird sich das auch so schnell nicht ändern. Mindestens während der zweiwöchig­en Länderspie­lpause bleibt der Mittelfeld­spieler Teil des Zweitliga-Kaders.

Finks Rückkehr hatte sich hinter den Kulissen vor ein paar Tagen abgezeichn­et. Am Mittwochab­end feierte er mit der „Zwoten“noch einen 3:1-Sieg beim SV Lippstadt, doch zu dem Zeitpunkt stand die Entscheidu­ng für seinen Wechsel innerhalb der Abteilunge­n schon fest. Am Donnerstag stieß er dann zu den Profis und absolviert­e beide Trainingse­inheiten vor dem Nürnberg-Spiel. Die Öffentlich­keit erfuhr zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon, weil die Mannschaft sich zu einem „Geheimtrai­ning“zurückgezo­gen hatte.

Im Frankenlan­d setzte sich Fink brav auf die Bank und stellte sich als möglicher Ersatz in den Dienst der Sache. Seit 2009 steht er bei Fortuna unter Vertrag, hat 257 Partien bestritten. Ob in dieser Saison noch wenigstens ein Spiel dazukommt? Schwer zu prognostiz­ieren. Fink soll nun jedenfalls dauerhaft in der Corona-Testung bleiben, um jederzeit bei Engpässen auf ihn zurückgrei­fen zu können. Auch Innenverte­idiger Tim Oberdorf, Kapitän der Zweitvertr­etung, wird nach unseren Informatio­nen vorerst hochgezoge­n und soll in den nächsten 14 Tagen die Profis unterstütz­en.

Ohne Fink kam Fortunas Regionalli­ga-Mannschaft übrigens nicht über ein 0:0 gegen den FC Wegberg-Beeck hinaus. Doch auf das Fehlen des Routiniers führte „Zwote“-Trainer Nico Michaty das nicht zurück. „Die Jungs haben das auch ohne Olli gut gemacht. Man kann nicht sagen, dass es daran gelegen hat, dass er nicht dabei war“, betonte Michaty.

Durch den Wechsel von Marcel Sobottka auf die Linksverte­idiger-Position ist es im Mittelfeld etwas dünn geworden. Ein Ersatz für

Adam Bodzek und Jakub Piotrowski gab es gegen Nürnberg nicht. Da das Stammperso­nal unfallfrei durch die Begegnung gekommen ist, musste Rösler nicht auf Fink zurückgrei­fen.

Die nächsten Wochen könnte sich das aber ändern. Leonardo Koutris steigt zwar komplett ins Teamtraini­ng ein, also auch inklusive Zweikämpfe, ob und wie schnell er aber wirklich bereit ist für einen Einsatz in der Startelf, ist noch nicht abzusehen. Florian Hartherz wird mit seinen Problemen an der Achillesse­hne noch eine Weile ausfallen. Würde sich dann wiederum jemand aus dem Mittelfeld verletzen, müsste man Aushilfspe­rsonal akquiriere­n.

Und so könnte es sich als sinnvoll erweisen, die Grenzen zwischen der Lizenzmann­schaft und dem Regionalli­ga-Team in dieser Saison sehr fließend zu halten. Für Fink gibt es keine größeren Umstellung­sprobleme, den Kern der Mannschaft kennt er. Konditione­ll ist er durch seine re- gelmäßigen Einsätze im Wettkampf- modus. Und in Sachen Erfahrung kann er vielen Kollegen noch ein paar Tipps mit auf den Rasen geben.

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Vorbereitu­ng für den Ernstfall: Oliver Fink mit dem Athletiktr­ainer vor der Partie von Fortuna in Nürnberg.

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