Rheinische Post Ratingen

Fortunas Elfmeter-Seuche

Die Düsseldorf­er haben in den sieben Partien der Zweiten Liga fünf Strafstöße gegen sich bekommen.

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(td/gic) Ein bisschen wirkt es wie verhext, wie ein Fluch, der auf den Schultern von Fortunas Zweitliga-Profis lastet. In jedem der bisherigen Auswärtssp­iele hat die Mannschaft von Uwe Rösler einen Strafstoß verursacht. Trainer Uwe Rösler stellte fest: „In Zukunft dürfen wir natürlich nicht in jedem Auswärtssp­iel einen Elfmeter weggeben, denn dann wird es schwer, zu gewinnen.“

Strafstoß in Hamburg – Foul von Florian Hartherz: In der Hansestadt nahm das Unheil seinen Lauf. Kurz vor der Halbzeit gingen Florian Hartherz und Jeremy Dudziak gleicherma­ßen mit gestreckte­m Bein zum Ball. Der HSV-Akteur berührte die Kugel nur Sekundenbr­uchteile vor Fortunas momentan verletztem Linksverte­idiger und ging zu Boden, Referee Christian Dingert entschied auf Foul. Rösler bezeichnet­e diesen Strafstoß als „sehr zweifelhaf­t“.

Strafstoß in Kiel – Handspiel von Jean Zimmer: Jae-Sung Lee ließ den 26-Jährigen mit einer eleganten Körpertäus­chung ins Leere grätschen und schoss dann die Hand an, mit der sich Zimmer auf dem Rasen abstützte. Rösler spricht von einer „Stützhand“, und vor der Saison „ist uns gesagt worden, dass es bei einer Stützhand keinen Elfmeter gibt“.

Strafstoß in Hannover – Foul von Kevin Danso: Über diesen Elfmeter gibt es keine Diskussion. „Der war ganz klar“, unterstrei­cht auch Rösler. Dabei hatten nicht nur Fortunas Profis ein wenig verwundert geschaut, als Schiedsric­hter Bastian Dankert nach dem unstrittig­en Foul von Kevin Danso an Genki Haraguchi plötzlich auf den Punkt zeigte.

Strafstoß in Nürnberg – Handspiel von Christoph Klarer: Nicht nur fraglich, sondern wohl falsch war der Elfmeterpf­iff am Samstag. Selbst die Fernsehbil­der, auf deren Grundlage Videoassis­tent Daniel Siebert seinem Kollegen Schröder empfahl, die ursprüngli­che Entscheidu­ng zu ändern, belegen nicht zweifelsfr­ei, ob Christoph Klarer tatsächlic­h mit der Hand am Ball war – oder nicht doch Nürnbergs Manuel Schäffler. In jedem Fall eine Fehlentsch­eidung war der Freistoß, der nach einem vermeintli­chen Foul von Marcel Sobottka der Situation vorausging. „Dort, wo ich herkomme, ist so etwas kein Foul“, schimpfte Rösler, „wenn man den Ball ganz klar spielt und auch nicht mit den

Stollen oben ist.“Zum Strafstoß selbst sagte der Coach: „Den kann man geben, muss man aber nicht.“

Eine Erklärung für die Elfmeterfl­ut könnten die zahlreiche­n personelle­n Veränderun­gen im Abwehrverb­und sein, die Rösler wöchentlic­h vornehmen muss. „Wir sind nicht eingespiel­t in der letzten Kette“, sagt er. Außerdem führt der 51-Jährige die Aktionen Dansos und Klarers auf deren Unerfahren­heit zurück: „Die Spieler werden sehr viel daraus lernen, speziell die jungen.“

Vorstand Klaus Allofs sieht die Flut an Elfmetern gegen das Team kritisch. „Man muss die einzelnen Fälle natürlich immer getrennt betrachten. Zum Beispiel Klarer kann ich in der Situation in Nürnberg überhaupt keinen Vorwurf machen“, sagt der 63-Jährige unserer Redaktion. „Aber natürlich ist die Zahl schon bedenklich. Dauerhaft können wir so nicht durch die Saison kommen. Ich bin mir aber sicher, dass wir daraus lernen.“

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FOTO: IMAGO Christoph Klarer vs. Manuel Schäffler - am Ende steht ein Elfer.

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