Kreis hat mehr als 200 Ersthelfer
Mobile Retter werden zusätzlich zum Rettungdienst alarmiert.
KREIS METTMANN (RP) Bei lebensbedrohlichen Notfällen im Kreis Mettmann leisten jetzt auch qualifizierte Ersthelfer schnelle Hilfe: Wie die Kreisverwaltung Mettmann informiert, führen „Mobile Retter“bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes lebenserhaltende Maßnahmen durch. Damit überbrücken sie die Zeit, bis Notarzt und Notfallsanitäter am Einsatzort sind. Landrat Thomas Hendele hat jetzt den Startschuss zur Inbetriebnahme des neuen Systems gegeben.
Als Träger des Rettungsdienstes ist der Kreis Mettmann für eine schnelle und effektive Notfallversorgung zuständig. Wird über den Notruf 112 Hilfe angefordert, sind Rettungskräfte in der Regel innerhalb von acht bis zwölf Minuten am Ort des Geschehens. Hierfür sorgen die Rettungswachen im gesamten Kreisgebiet, in dem etliche Rettungswagen einsatzbereit stehen, sowie insgesamt sechs Notärzte, die mit einem umfangreichen medizinischen Equipment für Notfälle gerüstet sind und ebenfalls binnen Minuten an der Einsatzstelle sein können.
Es gibt aber Fälle, so berichtet die Verwaltung, in denen diese Hilfsfrist unter Umständen nicht ausreicht, um ein Überleben der Notfallpatienten zu ermöglichen. Dies ist insbesondere bei plötzlich eintretendem Herzstillstand der Fall. Hier zählt buchstäblich jede Sekunde.
Das System „Mobile Retter“ist eine Ergänzung zum bestehenden System. Es ersetzt also nicht den regulären Rettungsdienst – Rettungswagen und Notarzt rücken bei einem Notfall ebenfalls unverzüglich aus. Die Leitstelle des Kreises Mettmann wird die Mobilen Retter aber in allen Fällen, in denen es Hinweise auf einen Herzkreislaufstillstand gibt, parallel zum Rettungsdienst mitalarmieren.
Der Nutzerkreis der Smartphone-Anwendung besteht unter anderem aus Rettungsdienstpersonal, Ärzten, Feuerwehrleuten, Rettungsschwimmern, Arzthilfe- oder Pflegekräften, die zuvor registriert und trainiert wurden und über die App alarmiert werden können.
Im Idealfall erreicht der Mobile Retter den Patienten durch seine räumliche Nähe zur Notfalladresse viel schneller als der Rettungsdienst und kann bereits vor dessen Eintreffen mit lebenserhaltenden Maßnahmen beginnen. Über 200 Frauen und Männer sind bereits zu Mobilen Rettern qualifiziert worden. Wer sich den Mobilen Rettern anschließen möchte und beruflich oder ehrenamtlich bereits vorgebildet ist, kann sich auf der Internetseite portal.mobile-retter.de registrieren. Bei Fragen steht Heike Rohde unter mobileretter@ kreis-mettmann.de zur Verfügung.