Rheinische Post Ratingen

Düsseldorf­er geben 503 Euro für Geschenke aus

Das Weihnachts­geschäft soll nach Handelsver­bands-Prognosen eine Milliarde Euro Umsatz bringen. Aber nicht alle profitiere­n.

- VON GEORG WINTERS

DÜSSELDORF Der Düsseldorf­er ist spendabler als der Durchschni­ttsdeutsch­e – zumindest bei dem, was er ankündigt. Rund 503 Euro wollen sich die Landeshaup­tstädter in diesem Jahr die Weihnachts­geschenke kosten lassen. Das wären 3,30 Euro mehr, als die Bundesbürg­er im Mittel für ihre Lieben auszugeben bereit sind. Das hat die FOM Hochschule (früher Fachhochsc­hule für Ökonomie und Management) bei ihrer Weihnachts­umfrage 2020 unter mehr als 1700 Bürgern ermittelt.

Was aus der Befragung hervorgeht: Die Männer geben mehr aus als die Frauen (539 zu 473 Euro), und die Düsseldorf­er kaufen die Präsente bevorzugt in der ersten Dezemberhä­lfte. Ob sie das in Corona-Zeiten lieber im stationäre­n Einzelhand­el oder online tun, bleibt offen. Was für die Gesamtbila­nz auch nicht relevant ist. Der Handelsver­band NRW-Rheinland rechnet für das Weihnachts­geschäft 2020 insgesamt mit einem Umsatzplus von 1,2 Prozent auf eine Milliarde Euro. Aber auch Rainer Gallus, Geschäftsf­ührer des Verbands, ist klar, dass nicht alle profitiere­n werden, weil doch mancher in der Pandemie den Einkauf auf der Couch dem im Laden vorzieht.

Dabei geben sich die Düsseldorf­er alle Mühe, ihrer Stadt auch ohne Weihnachts­markt ein festliches Aussehen zu geben und so die Kunden in die Stadt zu locken. Frank Hermsen, Geschäftsf­ührer der Altstadtge­meinschaft, verweist auf rund 50.000 Euro, die allein in den Bereichen Altstadt und Carlstadt in die Winterbele­uchtung investiert worden seien, und hofft auf regen Kundenverk­ehr in den nächsten

Wochen: „Es gibt eine große Portion Optimismus bei den Händlern und bei den Menschen den Wunsch nach Normalität auch in der Weihnachts­zeit.“In der Altstadtge­meinschaft gebe es Überlegung­en, den Kunden zusätzlich­e Servicleis­tungen anzubieten, beispielsw­eise Einkäufe nach Hause zu bringen oder eine Gepäckabga­be einzuricht­en, damit die Verbrauche­r nicht mit vollgepack­ten Tüten durch die Stadt ziehen müssten. Es müsse aber noch geklärt werden, welche corona-technische­n Auflagen dafür gelten könnten.

Auch bei Düsseldorf Tourismus herrscht Zuversicht. Geschäftsf­ührer Ole Friedrich hat am Freitag digitale Plattforme­n angekündig­t, „Online-Bühnen, auf denen man Händler und Kunden zusammenbr­ingen kann“. Ein kleiner Beitrag in einem Jahr, in dem man auf große Besucherst­röme verzichten muss. Im vergangene­n Jahr seien in der Weihnachts­zeit 1800 Busse vor allem aus den Niederland­en, Belgien, Frankreich, Großbritan­nien und Deutschlan­d nach Düsseldorf gekommen. Das wird es frühestens 2021 wieder geben. Vielleicht.

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