USA beklagen jetzt mehr als 250.000 Corona-Tote
WASHINGTON (dpa) Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore hervor. In keinem anderen Land der Welt ist eine so hohe Zahl an Todesfällen bekannt. Seit Ende September starben allein 50.000 Menschen.
Die USA befänden sich an einem „gefährlichen Punkt“in der Pandemie, sagte Admiral Brett Giroir, der der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus angehört, dem Sender
MSNBC. „Im Moment verzeichnen wir den stärksten Anstieg der Fallzahlen, unsere Krankenhausaufnahmen nehmen Woche für Woche um 25 Prozent zu, die Zahl unserer Todesfälle nimmt Woche für Woche um 25 Prozent zu – und das bewegt sich nicht in die richtige Richtung.“
Es handle sich nicht um falschen Alarmismus, betonte der Gesundheitsbeamte. Die Steigerungsrate bei den Corona-Fällen sei zu keinem anderen Zeitpunkt in der Pandemie so schlimm gewesen. Die Corona-Neuinfektionen pro Tag bewegen sich in den USA auf sehr hohem
Niveau. Seit Anfang November meldeten die Behörden täglich mehr als 100.000 Neuinfektionen, vergangenen Mittwoch waren es rund 170.000. Am gleichen Tag wurden nach JHU-Angaben vom Donnerstag 1848 Tote mit einer bestätigten Corona-Infektion registriert – der höchste Wert seit Anfang Mai.
Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den meisten nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Auch ist die Opferzahl in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen
– gefolgt von Brasilien mit rund 166.700 Toten und Indien mit knapp 131.000. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Opfer unter anderem in Belgien, Spanien und Argentinien höher als in den USA. In Belgien kommen laut Johns Hopkins 130 Tote auf 100.000 Einwohner, in Spanien 89, in Argentinien 81. In den USA waren es bislang 76 Menschen pro 100.000 Einwohner, vergleichbar mit Italien. In Deutschland hingegen waren pro 100.000 Einwohner bislang 16 Tote zu beklagen.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) wies am Donnerstag für Deutschland
rund 856.000 bestätigte Covid-19-Fälle aus, 22.600 mehr als am Mittwoch. Die Zahl der Todesfälle liegt bei 13.370 (251 mehr als am Vortag). RKI-Präsident Lothar Wieler bezeichnete die Lage als „weiterhin ernst, sehr ernst“. Das Infektionsgeschehen scheine sich zwar zu stabilisieren, „die Zahlen steigen nicht weiter, das ist eine gute Nachricht. Wir wissen aber nicht, ob das eine Trendwende ist, das müssen wir noch abwarten.“Zudem steige die Zahl der Intensivpatienten, und auch die Zahl der Todesfälle sei weiterhin „sehr hoch“.