Gefügelpest am Niederrhein alarmiert die Bauern in NRW
Eine tote Wildgans am Rhein beschäftigt die Ämter.
EMMERICH (dpa/mba) Die bereits in Norddeutschland nachgewiesene Geflügelpest hat jetzt offensichtlich auch Nordrhein-Westfalen erreicht. Bei einer am Deich in Emmerich am Rhein tot aufgefundenen Wildgans sei festgestellt worden, dass diese an der Geflügelpest verendet sei, erklärte der Kreis Kleve am Donnerstag. Bei der Wildgans wurde das hochansteckende H5N8-Virus nachgewiesen. Das habe eine Analyse durch das Friedrich-Löffler-Institut ergeben. Damit gebe es den ersten amtlich bestätigten Fall der Geflügelpest bei einem Wildvogel in Nordrhein-Westfalen, erklärte die Behörde und bestätigte damit einen Bericht unserer Redaktion. Die Geflügelpest grassierte bereits im Winter 2016/17 in NRW.
Die Veterinärexperten des Kreises verzichteten laut der Mitteilung auf das Einrichten von Schutzzonen um den Fundort. Diese Entscheidung sei nach Abschätzung möglicher Risiken erfolgt, weil der Fundort sich in einem Gebiet ohne hohe Geflügeldichte befindet. Die Lage werde aber „intensiv beobachtet“. Bei einer weiteren Ausbreitung der Tierseuche müsse damit gerechnet werden, dass im gesamten Kreisgebiet eine Stallpflicht für Geflügel angeordnet werde, hieß es weiter.
Die auch Vogelgrippe genannte Geflügelpest ist eine Infektionskrankheit, die in erster Linie bei Wasservögeln vorkommt. Bei Zuchtgefügel wie Hühnern und Puten werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet – teilweise bis zu 100 Prozent. Bei intensivem Kontakt können sich auch Menschen mit der Krankheit anstecken. Die Geflügelpest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird daher staatlich bekämpft.