Rheinische Post Ratingen

Eiswürfel lassen sich auch angeln

Früher haben viele Menschen im Winter Salz auf die Straßen oder Bürgerstei­ge gestreut, damit das Eis auftaut und verschwind­et. Heute macht man das nicht mehr. Kruschel hat trotzdem einmal ausprobier­t, was passiert, wenn man etwas Salz auf einen Eiswürfel

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Kruschel denkt schon an den ersten Schnee im Winter. „Das wird toll! Darauf freue ich mich schon“, denkt er sich. Dumm ist nur, dass er dann vor seinem Haus immer den Schnee vom Bürgerstei­g räumen muss. Ein bisschen bleibt aber doch immer übrig. Damit niemand ausrutscht, streut er Splitt darüber. Das sind ganz kleine Steinchen, die Halt geben. Sein Opa hat Kruschel neulich erzählt, dass die Leute früher Salz auf den Gehweg gestreut haben. Der Schnee ist dann durch das Salz geschmolze­n. Heute macht man das aber nicht mehr. Das ist nicht gut für die Umwelt und Pflanzen.

Kruschel möchte aber trotzdem sehr gerne wissen, was mit Eis passiert, wenn man Salz darüberstr­eut. „Am besten mache ich ein Experiment dazu“, sagt das Zeitungsmo­nster. Zuerst füllt Kruschel ein Glas mit eiskaltem Wasser. Dann gibt er einen Eiswürfel in das Wasser. Als Nächstes knotet er einen Wollfaden an einen Bleistift und baut sich so eine Angel. Das Ende des Fadens legt er ganz vorsichtig ohne zu zittern auf den Eiswürfel und streut ein bisschen Salz auf das Eis. Dann wartet er ein bisschen und hebt die Angel hoch. „Die klebt ja an dem Eis. Das ist cool!“, ruft Kruschel freudig. Er weiß, dass der Versuch auch funktionie­rt, wenn man ihn ohne Wasser macht, also den Eiswürfel zum Beispiel auf einen Tisch legt.

Aber warum klebt jetzt der Faden an dem Eiswürfel? Salz löst sich in Wasser auf. Das hat Kruschel schon in einem anderen Experiment herausgefu­nden. Eis ist gefrorenes Wasser. Streut man Salz auf Eis, möchte das Salz in das Wasser. Deshalb schmilzt das Eis ein wenig. Dafür braucht es Energie in Form von Wärme. Die wird aus dem Eis herausgezo­gen. Die Temperatur im Eis sinkt dadurch auf unter null Grad Celsius. Und das Wasser darauf friert wieder. Der Faden sinkt also in das geschmolze­ne Wasser ein. Und weil dann die Temperatur des Eises sinkt, friert der Faden in dem Wasser auf dem Eis fest. Eigentlich schmilzt Eis erst bei null Grad Celsius. Streut man Salz darauf, schmilzt das Eis aber schon zum Beispiel bei minus zwei Grad, also schon früher.

So kann man Temperatur­en von minus 21 Grad erreichen.

Dafür braucht man 30 Gramm Salz auf 100 Gramm Eis. „Darum haben die Leute früher Salz auf den Bürgerstei­g gestreut“, sagt Kruschel zu sich. Er versteht aber, dass man das heute nicht mehr macht.

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Zuerst füllt man ein Glas mit ganz kaltem Wasser. Dann gibt man Eiswürfel in das Wasser. Als Nächstes knotet man einen Wollfaden an einen Bleistift. Das Ende des Fadens legt man auf einen Eiswürfel und streut Salz darüber. Dann muss man warten. Schon bald ist der Faden an dem Eis festgefror­en. Nun kann man das Eis aus dem Glas heben.
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Auch Kruschel experiment­iert gerne.

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