Rheinische Post Ratingen

Großverein­e sehen ein „langsames Ausbluten“

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RATINGEN (ame) Im Freiburger Kreis (FK) sind die größten Sportverei­ne Deutschlan­ds organisier­t, ihm gehören auch der TV Ratingen und der TuS 08 Lintorf als die größten Klubs Ratingens an. Ihre Vorsitzend­en, Marion Weißhoff-Günther und Detlev Czoske, haben ein Positionsp­apier mit-unterzeich­net, das der FK nun auf sportliche­r und politische­r Landes- und Bundeseben­e verbreitet hat. Darin geht es um die Auswirkung­en des seit Anfang des Monats geltenden Lockdowns für Vereine.

Sie schreiben darin: „Während unter anderem in der Gastronomi­e und der Eventbranc­he Insolvenze­n absehbar sind, gleicht die Entwicklun­g im Breitenspo­rt einem langsamen Ausbluten. Viele Vereine können noch nicht von Sonderhilf­en profitiere­n, weil aktuell (noch) keine Existenzge­fährdung vorliegt.“Diese drohe aber, wenn man einen Mitglieder­verlust von zehn Prozent für das kommende Jahr prognostiz­iere, der zu Einbußen im sechsstell­igen Bereich je Verein führe, während es laufende Kosten gebe. „Der Freiburger Kreis richtet deshalb an die politisch Verantwort­lichen den Appell, kurzfristi­ge Nothilfen in langfristi­ge Zuschüsse bis mindestens 2023 umzuwandel­n“, heißt es in dem Papier.

Der nächste dringende Appell betrifft die möglichst baldige Wiedereröf­fnung des Breitenspo­rts für Kinder und Jugendlich­e. Es sei wenig verständli­ch, dass diese zwar Schulsport, aber keinen Vereinsspo­rt betreiben dürften, obwohl die Klubs griffige Hygienekon­zepte erarbeitet und umgesetzt hätten, die mit einer Grundvorau­ssetzung des Sports, der Disziplin, eingehalte­n würden. Unverständ­lich sei in dem Zusammenha­ng auch, dass Sport für Erwachsene flächendec­kend auch für Bereiche geschlosse­n wurde, in denen die AHA-Regeln gut eingehalte­n werden könnten. Immerhin sei gerade bei Vereinen die „Nachverfol­gbarkeit stets gegeben“gewesen. Und „gerade diese kontrollie­rten Bereiche zu schließen, könnte sich kontraprod­uktiv auswirken“, findet der FK. Er regt nach der Wiedereröf­fnung Studien in ausgesucht­en Vereinen an, um zu klären, wie hoch das Ansteckung­srisiko beim Sporttreib­en überhaupt ist, beziehungs­weise, wie es sich dabei eindämmen ließe.

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