Opa Lohof liefert mit seinem Kekstaxi aus
Seit mehr als 20 Jahren verkauft Jürgen Pawlik mit seiner Familie Plätzchen auf dem Ratinger Weihnachtsmarkt.
RATINGEN Jürgen Pawlik und seine Familie betreiben nun schon seit 13 Jahren als Pächter das Landgasthaus „Gut Lohof“in Ratingen Süd. Es ist ein uriger Gastronomiebetrieb auf einem Pferdehof, in dem man alleine, mit der Familie oder mit einer Gruppe eine gutbürgerliche Küche „wie bei Muttern“genießen kann. Der Betrieb wurde schon mehrfach mit drei Sternen (hoher Grad an Kochkunst) von „Gourmets International Paris“ausgezeichnet, einem Restaurant-Tester, der unabhängige Bewertungen von Gaststätten und Küchen vornehmlich in Nordrhein-Westfalen vornimmt.
„Mein Vater macht auf Gut Lohof fast alles. Er ist nicht nur hinter den Tresen zu finden, sondern hilft auch mal in der Küche beim Spülen aus oder dekoriert mit Leidenschaft die Gaststube. Auch die Kinder liegen ihm sehr am Herzen. Er organisiert für sie kostenlose Aktionen wie Schatzsuchen oder Bastelaktionen, Eiersuche zu Ostern oder Sankt Martinsaktivitäten im November. Bei vielen Ratingern ist er auch als ‚Opa Lohof‘ bekannt. Aber ohne meine Mama, die überall mit anpackt, läuft hier gar nichts, auch wenn Papa offiziell der Chef ist“, sagte Tochter Svenja liebevoll über ihre Eltern.
Sie und ihre beiden Brüder unterstützen die Eltern bei ihrer täglichen Arbeit, wo es nur geht. Sie kennen es gar nicht anders. Das Gasthaus war schon immer ein Traum von Mutter Ulrike gewesen. Sie begann mit dem Verkauf von frischen Waffeln und Kuchen, und im Laufe der Zeit wurde der Traum und die Speisekarte immer weiter ausgebaut, von zunächst einfachen Speisen wie Kartoffelsalat oder Pommes Frites mit Würstchen bis hin zu heute Gänsekeulen mit Rotkohl und Klößen und vielem mehr.
Bei der Backaktion für den Weihnachtsmarkt hilft natürlich auch die ganze Familie mit. Doch in diesem Jahr läuft alles anders. Der Weihnachtsmarkt findet nicht statt, doch Familie Pawlik verzichtet nicht auf ihre Weihnachtstradition, zum Jahresende ihre Kekse anzubieten. Tag für Tag werden viele Kilos Teig in liebevoller Handarbeit zu Spritzgebäck, Nussmakronen, Zimtsternen und Marzipankeksen verarbeitet. Bei größeren Mengen wird um vorherige Bestellung gebeten.
Verkauft werden die Naschereien auf dem Gut Lohof, derzeit noch aus einem weihnachtlich geschmückten Zelt. Geplant ist auch, in Kürze eine weihnachtsmarkt-typische Bude aufzubauen. „Aber es ist trotzdem ein ganz anderes Gefühl, als auf dem Marktplatz zu stehen. Es fehlt die Hektik, der positive Stress, die ganze Atmosphäre.
Mein Vater hatte mit einem mobilen Backofen sogar direkt vor Ort noch Kekse gebacken. Ob das beim ‚Hofverkauf‘ unter den Coronabedingungen möglich ist, wissen wir
noch nicht“, erzählt Svenja Pawlik. Die Familie hat inzwischen auch ein „Kekstaxi“eingerichtet. Bei größeren Abnahmemengen wird damit das Backwerk auf Wunsch direkt nach Hause geliefert.
Der Landgasthaus Lohhof ist derweil schon festlich eingestimmt, die Weihnachtsdekoration steht schon dank „Opa Lohof“. Jetzt wird sehnsüchtig darauf gewartet, die Gäste wieder im Restaurant begrüßen und kulinarisch verwöhnen zu dürfen. Bis es so weit ist, bietet der Gasthof „Essen zum Mitnehmen“an. Die bestellten Mahlzeiten können am Hof abgeholt werden. Auch hier bietet die Familie einen zusätzlichen Lieferservice an. Das „Essen-to-go“ist übrigens auch eine gute Gelegenheit, die ein oder andere Kekspackung auf Vorrat gleich mitzubestellen.