Rheinische Post Ratingen

Studierend­e stellen umstritten­es Papier erneut online

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KÖLN (los) Das umstritten­e Positionsp­apier der Katholisch­en Hochschulg­emeinde in Köln (KHG) ist nach Interventi­on des Erzbistums aus dem Netz entfernt worden – und kurz danach wieder aufgetauch­t. In ökonomisch­er Solidaritä­t hat die Gemeinde der evangelisc­hen Studierend­en es online gestellt. Auf ihrer Website ist jetzt die Kritik an der Amtskirche zu lesen, mit diesem Wortlaut: „Das Bild der katholisch­en Kirche ist nach außen hin überwiegen­d durch Amtsträger bestimmt“, und „Wir finden es unerträgli­ch, wie rückständi­g und vermeidend sich bestimmte Angehörige dieser Personenkr­eise öffentlich äußern bzw. verhalten.“Das Papier, das Kritik an der Sexualmora­l der Kirche und am Lehramt übt, sollte auf Anweisung des Erzbistums schon Anfang November gelöscht werden. Bei der Umsetzung sei es nach Auskunft des Erzbistums zur zeitweilig­en Störung der KHG-Website gekommen. Sie war am Donnerstag wieder zugänglich – ohne das Papier.

Am Wochenende tagt die Arbeitsgem­einschaft Katholisch­er Hochschulg­emeinden. Dort soll eine Solidaritä­tserklärun­g für die Studierend­en verabschie­det werden. Insgesamt ist der Unmut über den Eingriff groß: „Mit der Sperrung des Internetse­ite wird kirchenint­ern versucht, öffentlich­e Positionie­rungen von Haupt- und Ehrenamtli­chen der Kirche zu unterdrück­en. Es ist ein massiver Eingriff in die redaktione­lle Freiheit“, so Guido Schürenber­g, Referent für Öffentlich­keitsarbei­t der Hochschulg­emeinde Aachen.

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