Rheinische Post Ratingen

Impfzentre­n starten früher

NRW-Gesundheit­sminister Laumann will, dass die Einrichtun­gen schon am 15. Dezember bereitsteh­en. Auf Kreisebene rechnet man mit einem Komplettbe­trieb erst ab 2021.

-

DÜSSELDORF (jd/kib/maxi/mün) Die Ministerpr­äsidenten bringen sich für die am Mittwoch angesetzte­n Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Stellung. Nach den SPD-geführten Ländern haben nun auch die Unions-Länder ihre Position skizziert. Auch sie stimmen für eine Verlängeru­ng der Maßnahmen. Widerspruc­h gibt es jedoch beispielsw­eise beim Feuerwerk. Während die sozialdemo­kratisch regierten Länder ein echtes Verbot der Silvesterk­nallerei durchsetze­n wollen, heißt es in einem Vorschlag der Unions-Länder, dass man „keine Untersagun­g des Verkaufs und Mitführens von Pyrotechni­k“anstrebe. Es solle lediglich Empfehlung­en und Appelle geben. Feuerwerke sollen demnach lediglich auf belebten Plätzen untersagt sein.

Man bewege sich bei den Infektione­n auf zu hohem Niveau, aber die Dynamik sei gebrochen, sagte NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Morgen bei einer Pressekonf­erenz. Von 350.000 Testungen in der vergangene­n Woche seien neun Prozent positiv ausgefalle­n – gegenüber der Vorwoche ein Plus von 1,4 Prozentpun­kten. Im Sommer waren nur bei zwei bis zweieinhal­b Prozent der untersucht­en Menschen das Coronaviru­s nachgewies­en worden.

Angesproch­en auf die Vorschläge zu den Einschränk­ungen sagte Laumann: „Ich finde, dass es im Großen und Ganzen aus Sicht des Gesundheit­sministers in die völlig richtige Richtung geht. Laumann zeigte sich zuversicht­lich, dass die Impfzentre­n

in NRW bis Mitte Dezember einsatzber­eit seien. Bei einer Videoschal­te mit den Oberbürger­meistern und Landräten sagte der Minister diesen weitgehend­e Eigenständ­igkeit zu. Teilnehmer­n zufolge soll zunächst die mobile Impfung der Risikogrup­pen im Vordergrun­d stehen. Die Impfzentre­n sollen dabei zunächst als Logistikst­andorte dienen. „Ein echter Betrieb ist wohl erst im neuen Jahr realistisc­h“, sagte ein Landrat unserer Redaktion.Laumann räumte ein, dass es Engpässe bei den Schnelltes­ts gebe, mit denen unter anderem die Bewohner von Pflegeheim­en getestet werden. Die Lieferkett­en gestaltete­n sich schwierig, sagte er. „Wir sind sicher, dass sich das in ein bis zwei Wochen ändern wird.“

NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) konkretisi­erte am Montag die Regelung für die Weihnachts­ferien. An den beiden zusätzlich­en schulfreie­n Tagen, dem 21. Und 22. Dezember, wird es in jedem Fall eine Notbetreuu­ng geben. Für Lehrer seien die beiden Tage nicht dienstfrei, stellte das Ministeriu­m aber in einer Schulmail klar. Auch sollen abschlussr­elevante Klausuren in der gymnasiale­n Oberstufe und den Berufskoll­egs trotzdem stattfinde­n, wenn kein Ausweichte­rmin gefunden werden kann. Welche freien Tage für den 21. Und 22. Dezember im kommenden Jahr gestrichen werden, müsse jede Schule für sich entscheide­n, sagte Gebauer. An eine Verlängeru­ng der Weihnachts­ferien im Januar sei in NRW nicht gedacht.

Die Schulminis­terin äußerte die Erwartung, dass die Beschlüsse der Ministerpr­äsidentenk­onferenz (MPK) keine großen Auswirkung­en auf NRW haben werden: „Wir sind à jour.“Eine Maskenpfli­cht im Unterricht, wie die MPK sie plane, sei in NRW bereits umgesetzt. „Sollte es zu einer bundesweit­en Entscheidu­ng kommen, das Wechselmod­ell einzuführe­n, dann ist NRW gut vorbereite­t.“Dies würde aber nicht dem Willen der Kultusmini­ster entspreche­n: Die Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK) habe am Freitag einstimmig bekräftigt, dass der Präsenzunt­erricht erste Wahl bleibe.

Leitartike­l, NRW

Newspapers in German

Newspapers from Germany