Rheinische Post Ratingen

Stadt beginnt Vorbereitu­ngen für ein Impfzentru­m

Eine Messehalle oder der Dome stünden zur Verfügung. Noch fehlen aber Angaben zur Impfstrate­gie.

- VON ARNE LIEB

DÜSSELDORF Die Stadt Düsseldorf hat mit den Vorbereitu­ngen dafür begonnen, dass schon vor Weihnachte­n tausende Impfdosen injiziert werden könnten. Von den Betriebsge­sellschaft­en von Messe und ISS Dome heißt es, die großen Hallen stünden für ein Impfzentru­m zur Verfügung. Allerdings ist noch ungewiss, ob sie überhaupt gebraucht werden. Denn die Kommunen wissen derzeit offenbar noch wenig darüber, welche Impfstrate­gie Bund und Land NRW verfolgen wollen, also etwa, welche Zielgruppe­n zuerst mit Impfungen bedacht werden. Offizielle Angaben von der Stadtverwa­ltung zum Stand in Düsseldorf gibt es noch nicht: Das Amt für Kommunikat­ion ließ eine Anfrage unserer Redaktion am Montag unbeantwor­tet.

Schon Mitte Dezember könnten die Impfungen beginnen. Derzeit laufen Abstimmung­en auf allen politische­n Ebenen. Am Montag gab es eine Telefonsch­alte mit NRW-Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) und Kommunen, an der Dezernenti­n Helga Stulgies als Leiterin des Düsseldorf­er Krisenstab­s teilnahm. Dabei wurde eine Arbeitstei­lung vereinbart. Danach übernimmt das Land die Verteilung des Impfstoffs, die Städte und Kreise sind für die Einrichtun­g und

Organisati­on der Impfzentre­n verantwort­lich. In jeder Stadt muss mindestens ein Impfzentru­m entstehen. Die Impfung erfolgt freiwillig, es gibt keine Impfpflich­t.

Aus der Düsseldorf­er Stadtverwa­ltung heißt es, man sei in vielen Fragen schon gut vorbereite­t, brauche aber noch weitere Informatio­nen, um die Planung im Detail anzugehen. Zu den entscheide­nden Fragen gehört, welche Zielgruppe­n zuerst geimpft werden sollen. Ein großes Impfzentru­m wäre zum Beispiel wenig geeignet, wenn es darum geht, in einer ersten Phase vornehmlic­h die Bewohner von Altersheim­en zu impfen. Dafür wären mobile Teams gefragt.

Es ist zudem noch nicht endgültig entschiede­n, welcher Impfstoff zum Einsatz kommt. Das Präparat von Biontech und Pfizer muss auf minus 70 Grad gekühlt und dann in speziell ausgerüste­ten Apotheken aufgetaut werden. Das muss in der Logistik beachtet werden.

Andre Schumacher, Vorsitzend­er der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g in Düsseldorf, geht davon aus, dass sich die Zahl der möglichen Impfungen in erster Linie daran bemisst, wie viele Impfdosen zur Verfügung stehen. An Ärzten, die bei der Verabreich­ung helfen, mangele es nicht. „Die Ärzte stehen bereit“, sagt Schumacher. Die Impfung muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany