Ratsmitglied und Ausschussvorsitzender
ÖPNV und es sind Überlegungen, wo man technisch etwas besser machen kann. Zum Beispiel mit einem klugen Ampelsystem und einer digitalen Steuerung. Es gibt deutlich feinere Mechaniken als eine Umweltspur, die die Abgase nur verlagert. Die Abgase sind mit den Umweltspuren nicht weg.
Die Corona-Krise wird finanzielle Einschnitte zu Folge haben, es fehlen voraussichtlich jetzt schon rund 500 Millionen Euro. Warum sollte jetzt nicht beim Umweltschutz der Rotstift angesetzt werden? BLUMENRATH Wir sollten nicht sparen, sondern die Pandemie nutzen, um Anreize in den Segmenten zu setzen, die uns in den nächsten 15 Jahren helfen. Wir könnten über Landes- und Bundesmittel Geld in Projekte investieren, die massiv zur CO2-Reduktion beitragen und gleichzeitig die Infrastruktur für die nächsten Jahre verbessern.
Welche Projekte meinen Sie? BLUMENRATH Nehmen wir die Bauwirtschaft. Wir könnten regenerative Energiesysteme, Photovoltaik oder auch Anschlüsse für E-Mobilität fördern. Dann schaffe ich dort eine stabile Auftragslage und habe gleichzeitig in die Zukunft investiert.
Das Fliegen ist nicht besonders nachhaltig und die Corona-Krise hat gezeigt, dass vor allem Inlandsflüge durch Videokonferenzen ersetzt
Privat Peter Blumenrath ist 36 Jahre alt und kommt aus Wersten. Er studierte Versorgungstechnik und übernahm nach dem Abschluss die Geschäftsführung des Familienbetriebs Blumenrath & Cönen.
Blumenrath ist seit 2003 CDU-Mitglied und derzeit stellvertretender Kreisparteivorsitzender der Union. Seit 2014 ist er Mitglied des Stadtrates, seit wenigen Wochen Vorsitzender des Umweltausschusses.
werden können. Welche Rolle spielt der Flughafen noch in der Zukunft?
BLUMENRATH Als Stadt haben wir zumindest schon begonnen, den Flughafen über die Fernwärme besser ans Wärmenetz anzubinden. Wir möchten ihn in der Bodenlogistik umweltfreundlicher gestalten. Der Luftverkehr muss Lösungen entwickeln, damit die Klimaziele eingehalten werden. Hier gibt es von Wasserstoff über synthetische Treibstoffe einige Ansätze, die zeitnah umgesetzt werden müssen. Der Flughafen vernetzt die Welt und die Menschen, diese werden auch in Zukunft in den Urlaub fliegen. Wenn wir im nächsten Jahr feststellen, dass mehr Menschen mit dem Zug fahren oder online von zu Hause aus arbeiten, wäre das eine Entwicklung, auf die sich der Flugmarkt einstellen muss.
Sie befürworten den Umstieg auf die Bahn zu Lasten des Flughafens? BLUMENRATH Die Bahn muss attraktiver werden. Ich glaube, dass private Wochenendausflüge durchaus mit attraktiven Angeboten der Bahn verbunden werden können. Der Flughafen bleibt dennoch ein wichtiger wirtschaftlicher Erfolgsfaktor für die Stadt. Wir brauchen Lösungen, die unsere Klimaziele einhalten und den Wirtschaftsfaktor Flughafen langfristig attraktiv halten.
Wird Düsseldorf das Ziel Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 erreichen?
BLUMENRATH Ich bin sehr zuversichtlich. Wenn wir keine Pandemie hätten, wäre Düsseldorf wirtschaftlich eigentlich so stark aufgestellt und in der Funktion, Vorreiter zu sein. Hier müssen wir schnell wieder an alte Stärken anschließen.