Studenten entschuldigen sich für antisemitische Posts
DERENDORF (semi) An der Hochschule Düsseldorf (HSD) sitzt der Schock noch tief. Vergangene Woche wurde bekannt, dass zwei Studenten des Fachbereichs Sozialund Kulturwissenschaften in einer Whatsapp-Gruppe antisemitische Posts geteilt haben sollen. Die Hochschule erstattete daraufhin Anzeige gegen die beiden, der Staatsschutz ermittelt bereits. Nun hat es auch ein Gespräch zwischen den beiden Studenten und ihrer Fachbereichsleitung gegeben.
Darin sei die „Haltung der Hochschule und des Fachbereichs noch einmal sehr deutlich vermittelt worden“, sagt HSD-Sprecherin Simone Fischer auf Anfrage unserer Redaktion. „Und die Studierenden haben sich ausdrücklich entschuldigt.“Aus Datenschutzgründen, aber auch mit Blick „auf unsere Fürsorgepflicht können und wollen wir nicht mehr dazu sagen. Auch wenn der Anlass eine nicht zu rechtfertigende Handlung war, von der wir allerdings noch nicht wissen, ob sie einem strafrechtlichen Tatbestand entspricht.“Die Hochschule plane darüber hinaus keine weiteren Schritte gegen die Studenten.
Kommilitonen des Fachbereichs hatten die Postings gemeldet, woraufhin Hochschulleitung sowie Dekanat und Fachschaftsrat des Fachbereichs die Äußerungen in einer gemeinsamen Stellungnahme verurteilten. „Volksverhetzende Äußerungen nehmen wir an der Hochschule Düsseldorf nicht widerspruchslos hin. Eine stillschweigende Ignoranz gegenüber menschenfeindlichen und volksverhetzenden Botschaften im Hochschulkontext würde zur Verharmlosung oder gar zur ,Normalisierung‘ solcher Hetze beitragen”, hieß es darin. Die Postings haben nach Angaben der Hochschule Düsseldorf „eine antisemitische, rassistische und NS-verharmlosende Stoßrichtung” und könnten nach ersten Einschätzungen „in einzelnen Aspekten den Straftatbestand der Volksverhetzung“erfüllen.