Was in Bochum wichtig wird
Mehr Mut und mehr Struktur, dabei aber die defensive Stabilität beibehalten – das werden am Montagabend in Fortunas Partie beim VfL die Schlüssel zum Erfolg werden.
DÜSSELDORF Wenn am Montagabend um 20.30 Uhr die Partie beim VfL Bochum angepfiffen wird, ist Fortunas bis dahin letzter Einsatz in der Zweiten Liga bereits neuneinhalb Tage her. Viel Zeit, um Blessuren auszukurieren und die Erkenntnisse aus dem 1:0-Heimsieg gegen Sandhausen zu nutzen. Wir haben zusammengestellt, worauf es an der Castroper Straße ankommen wird.
Struktur Fortuna hat in den zurückliegenden Partien ihre defensive Stabilität stark verbessert und deshalb wichtige sieben Punkte aus drei Spielen eingefahren. Woran es aber noch massiv haperte, war der Spielaufbau aus der eigenen Deckung heraus, und auch eine Linie weiter vorn gab es Probleme: Viel zu wenig verwertbare Bälle kamen bei den Spitzen an, wodurch insbesondere Rouwen Hennings krass unterversorgt und somit spielerisch eine Randfigur blieb. Die Düsseldorfer müssen strukturierter nach vorn spielen, mehr Ball- und Passsicherheit im Mittelfeld und auf den Außenpositionen zeigen. Das muss schon in Bochum passieren, wenn die Elf von Trainer Uwe Rösler beim VfL bestehen will.
Mut In ihren bisherigen Auswärtsspielen hat sich Fortuna manches Mal zu sehr versteckt, dem Gegner die Initiative überlassen. Immer, wenn das nicht geschah, hatte sie ihre stärksten und letztlich auch erfolgreichsten Momente. Gerade weil der VfL nach dem 3:1-Sieg beim Hamburger SV im Aufwind ist und viel Selbstbewusstsein einbringt, müssen die Düsseldorfer voll dagegenhalten. Mit einer mutigen Spielweise haben sie selbst in Bochum eine Chance, bleiben sie dagegen passiv und vorsichtig, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Gastgeber treffen.
Konstanz Die Rösler-Elf ist in den jüngsten drei Partien in der Defensivarbeit immer sicherer geworden. Das lag zum einen an der Steigerung
des Innenverteidiger-Duos Kevin Danso/Christoph Klarer, zum anderen an der Rückkehr von Stabilisator Matthias Zimmermann auf der rechten Abwehrseite. Mit Blick auf Bochum heißt nun die schwere Aufgabe: Stärken beibehalten und Schwächen beheben. Sollten die jungen Österreicher wieder das Vertrauen bekommen, müssen sie gegen eine andere Angriffswucht bestehen als zuletzt, und ihre Kollegen haben den Auftrag, sie in gleichem Maße wie bisher zu unterstützen und zusätzlich mehr für die Offensive zu tun.
Taktik Rösler hat sich in den vergangenen Wochen vor allem auf Ergebnisfußball konzentriert. Das war sinnvoll, um zumindest etwas Ruhe ins Umfeld zu bekommen. Aber schön anzusehen ist anders. Deshalb muss nun auch taktisch wieder etwas mehr Flexibilität ins Spiel. Und die bekäme man mit den vorhandenen Möglichkeiten schnell, plante man von hinten raus mit einer Dreierkette. Im Umschaltspiel bedeutet das natürlich, dass auch alle hinter und mit dem Ball arbeiten. Wenn es aber darum geht, spielstarke Bochumer hoch anzulaufen, braucht man vorgeschobene Kräfte vor allem auf den Außen.
Personal Florian Kastenmeier im Tor sollte gesetzt sein. Und auch Christoph Klarer und Kevin Danso haben gute Argumente für sich gesammelt. Würde es zu einer Dreierkette kommen, könnte sich noch Luka Krajnc dazugesellen. In Andre Hoffmann hat man noch eine starke Alternative in der Hinterhand. Davor ist die Frage, ob Rösler auf Kontinuität setzt (bislang selten möglich) oder durch die neuen Optionen etwas anders ausrichtet. Spielt er mutig, setzt er von Beginn an auf Shinta Appelkamp und Eddy Prib, die beim 1:0 gegen Sandhausen erst nach der Pause eingewechselt wurden und viel frischen Schwung brachten. Die Außenbahnen könnten Kristoffer Peterson und Matthias Zimmermann besetzen. Vorn sind Kenan Karaman und Rouwen Hennings gesetzt.