DEG schlägt auch Wolfsburg, hat aber noch viel zu tun
DÜSSELDORF In der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sind Corona-Regeln einzuhalten. Wer die Fäuste fliegen lassen will, muss sofort in die Kabine. Das lernte am Samstag Matt Carey, Stürmer der Düsseldorfer EG. Der wollte sich mit Dominik Bittner von den Grizzlys Wolfsburg schlagen und ließ deswegen die Handschuhe fallen. Doch die Schiedsrichter schickten Carey zum Duschen.
Der Kanadier war entsprechend verwirrt, hatte DEG-Manager Niki Mondt doch versäumt, seinem neuen Stürmer von der Regel zu erzählen. „Geht auf meine Kappe“, sagte Mondt, als er darüber schmunzeln konnte. Denn seine Mannschaft hatte das Ziel für das vierte Spiel des „Magenta-Sport-Cups“erreicht: Zu beweisen, dass sie es besser kann als beim 0:7 vor zwei Wochen in Wolfsburg. Diesmal gewann sie 3:2 nach Verlängerung (0:1, 2:1, 0:0, 1:0) und feierte ihren zweiten Sieg im Turnier.
Ob das nun verdient war oder nicht, sei „nicht so wichtig“, sagte Trainer Harold Kreis. Was schon deutlich zeigte, dass das kein Galauftritt der DEG war. „Aber auch in dieser Phase ist es eine gute Eigenschaft, wenn eine Mannschaft nicht gut spielt und trotzdem gewinnt.“Danach sah es zunächst nicht aus, der Puck schlug früh im Düsseldorfer Tor ein: Ein zu mutiger Vorstoß von Verteidiger Marco Nowak, ein Wolfsburger Konter, und schon stand es 0:1 nach 90 Sekunden.
Das war es aber auch schon mit den frühen Wolfsburger Offensivbemühungen,
und die DEG hatte lediglich in Überzahl erste halbwegs ordentliche Möglichkeiten. Bei Fünf-gegen-Fünf passierte dagegen zunächst nicht viel. Erst im zweiten Drittel wurde es etwas munterer: Mehr Tempo, mehr Fehler, mehr Schüsse – und mehr Tore. Nach gerade mal zwei Minuten traf Alexander Ehl in Überzahl zum 1:1, was gleich doppelt schön für ihn war: War es doch sein erstes Tor im DEG-Trikot, und das auch noch an seinem 21. Geburtstag. „Das ist natürlich überragend, ein kleines Geschenk an mich selbst“, sagte der Angreifer.
Dass es auch die erfahrenen Düsseldorfer können, bewies Kapitän Alexander Barta (37) kurz vor dem Drittelende nach Zuspiel von Daniel Fischbuch. Doch lange hielt die erste Düsseldorfer Führung nicht, noch vor der zweiten Sirene glichen die Gäste aus. Fast hätte Barta die DEG erneut in Führung gebracht, doch sein Schuss landete am Pfosten (46.). Auf der anderen Seite musste Mirko Pantkowski gegen Max Görtz sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand zu verhindern. Nicht das einzige Mal, der junge Torhüter habe ein paar „Big Saves“gezeigt, lobte Trainer Kreis und freute sich über 17 Paraden.
So ging es in die Verlängerung, in der Fischbuch nach anderthalb Minuten allein auf das Wolfsburger Tor zulief und souverän einschob. Mit dem zweiten Sieg steht die DEG weiter auf Rang zwei der Vierergruppe. Bleibt das so, qualifiziert sie sich fürs Halbfinale. Was nichts an Kreis‘ Fazit änderte: „Es gibt noch viel zu tun.“