Rheinische Post Ratingen

Kunden bleiben dem Wochenmark­t treu

Das Einkaufen während der Corona-Pandemie hat sich auf dem Marktplatz eingespiel­t. Die Maskenpfli­cht wird von Händlern und Ordnungsdi­enst gleicherma­ßen kontrollie­rt.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN Solange man sich während der Pandemie primär Gedanken darüber macht, wie’s denn um den Urlaub steht, so lange sind wir noch nicht verloren. Zum Beispiel im Hinblick auf die Versorgung. Der Wochenmark­t in der Innenstadt ist ein überdimens­ionierter, aerosol-armer Freiluft-Supermarkt, der all das in frischer Form anbietet, was man zu mehr als zum (Über) Leben braucht: Fisch und Fleisch, Wurst, Käse, Eier, Milch und Milchprodu­kte, Brot, Kuchen, Obst, Gemüse. Dazu verfeinert­e Köstlichke­iten wie Dips und Brotaufstr­iche, Plätzchen und Kleingebäc­k und natürlich Blumen und Pflanzen.

Wer seine Kreise ein wenig ausweitet, kann alles für Schönheit und Gesundheit, kann Klamotten, Tabak, Zeitungen und Bücher sowie Euros aus dem Automaten beschaffen. Die Einschränk­ung: Masken im Gesicht.

Inzwischen haben sich die anfänglich­en Widrigkeit­en eingespiel­t; die Stände der Markthändl­er werden immer mal wieder ein bisschen verschoben – haben aber auch ihre ganz eigenen Markierung­en in Form von Kreidestri­chen oder Kisten installier­t, die Verkäuferi­nnen und Verkäufer weisen inzwischen auch die letzten Kunden darauf hin, das Maskenpfli­cht besteht. Und auch die Ordnungsam­ts-Mitarbeite­r tun das; vor allem mit der Möglichkei­t, Fehltritte mit Strafen zu belegen- Inzwischen stellen die meisten der Händler fest, dass das Geschäft nicht wirklich eingebroch­en ist. Im Gegenteil.

Allerdings kommen die Kunden, die früher schnell einkaufen wollten und deshalb zu den frühesten Besuchern gehörten, inzwischen zu späteren Zeiten. Weil nämlich diejenigen, die eigentlich später kamen, jetzt früh den Markt bevölkern. Die kommen jetzt schon um 8 Uhr und früher mit dem Gedanken „wahrschein­lich ist noch keiner da.“Etliche Kunden bringen ihren älteren Familienmi­tgliedern, Freunden und Nachbarn Lebensmitt­el mit, was man auch an mehreren Einkaufsze­tteln erkennt. Und alle sind eilig und viele sind, bei aller Liebe, gereizt. Da liegt es an den Verkäuferi­nnen und Verkäufern, mit Güte und Nachsicht ihren Job zu machen. Aber auch diese Richtung fällt unter die Weisheit „wie man in den Wald hinein ruft…“.

Ein richtiger Ratinger Marktbesuc­her packt sich eigentlich nicht nur den Korb voll und hechelt dann wieder nach Hause,

sondern versammelt sich gern in kleinen Grüppchen zum Kamellen. Wartende Marktbegle­iter finden sich an Gabis Stand auf einen

Kaffee ein, während die Partnerin Einkäufe macht. Das ist alles nicht mehr möglich. Und das macht keine gute Laune.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Petra Perlitz hat sich hinter Schutzfoli­e am Marktstand eingericht­et.
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Auf dem Ratinger Wochenmark­t gilt für die Kunden während der Corona-Pandemie Maskenpfli­cht.

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