Rheinische Post Ratingen

Allofs setzt weiter auf den Aufstieg

Fortunas Vorstand rechnet sich noch Chancen aus. In der Spitzengru­ppe hat sich nur der VfL Bochum etwas abgesetzt.

- VON GIANNI COSTA

Als es vor ein paar Wochen bei Fortuna nicht besonders rosig aussah, verkündete Klaus Allofs unbeirrt weiter seine Botschaft. Allofs warnte davor, schon Diskussion­en anzustimme­n, dass es vorbei sei mit den Aufstiegst­räumen, wenn es doch Möglichkei­ten gebe, die Ziele zu erreichen. Dementspre­chend kann er nichts Nachteilig­es daran erkennen, dass der Verein als Ziel den Aufstieg ausgegeben hatte – und dabei auch bleibt.

„Natürlich hätten wir es uns auch einfach machen können und sagen, dass wir zum Beispiel einen einstellig­en Tabellenpl­atz erreichen wollen. Dann würden wir ja im Soll liegen. Man könnte uns dann aber auch berechtigt­erweise vorwerfen, nicht ambitionie­rt genug gewesen zu sein“, befindet Allofs. „Ich bin da zu überhaupt keiner Diskussion bereit. Solange ich bei Fortuna etwas zu sagen habe, wird dieser Verein immer ambitionie­rt sein. Diesen Druck müssen alle Beteiligen aushalten können.“

Nach dem Sieg gegen den 1. FC Nürnberg fühlt er sich in seiner Taktik bestärkt. Denn die Liga ist oben recht dicht beeinander. Es gibt noch zehn Partien, also 30 Punkte zu vergeben. Fortuna hat nur vier Punkte Rückstand auf den Relegation­splatz drei, das 1:1 im Spitzenspi­el zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel hat den Düsseldorf­ern voll in die Karten gespielt. „Ganz vorne könnte Bochum sich schon etwas abgesetzt haben“, sagt Allofs. „Aber ich schaue nicht nur auf Platz drei, Platz zwei ist auch noch greifbar.“

Voraussetz­ung für seine Gedankensp­iele ist die Zuversicht, dass Fortuna in den kommenden Partien als Sieger vom Platz geht. „Sollten wir nicht gewinnen, brauchst

du dir natürlich keine Hoffnungen machen. Ich würde nicht die ganze Zeit vom Aufstieg sprechen, wenn ich nicht auch davon überzeugt wäre“, sagt der 64-Jährige. „Wenn es eines Tages anders ist, sage ich das genauso deutlich. Es wäre aus meiner Sicht fahrlässig, eine Stimmung zu erzeugen, in der wir unsere Ziele ohne Not aus der Hand geben. Für so eine Einstellun­g bin ich nicht der Richtige.“

Natürlich sieht auch Allofs, dass es nicht einfacher geworden ist. Fast wöchentlic­h ereilt den Klub eine neue Hiobsbotsc­haft. Erst der Ausfall von Shinta Appelkamp (Überlastun­g der Muskulatur), dann Felix Klaus mit einer eher handelsübl­ichen Oberschenk­elzerrung, nun die Horrorverl­etzung von Thomas Pledl, der mit einem Vollschade­n im Knie monatelang nicht zur Verfügung steht. Unsicher, ob er noch einmal für Fortuna spielen wird.

„Natürlich ist das bitter, natürlich wirft uns das auch mal kurz zurück“, sagt Allofs. „Aber wir müssen uns dann wieder aufrichten und nach vorne blicken. Auch die anderen Teams haben Probleme. Wir sollten nur auf uns gucken und positiv bleiben. Wir sind nach wie vor in einer guten Position. Ich glaube weiter an uns.“

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Vorstand Klaus Allofs (rechts) mit Cheftraine­r Uwe Roesler.

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