Bücherei muss Andrang kanalisieren
Dienstag öffnete die Stadtbücherei wieder ihre Türen. Die Termine für das Stöbern zwischen den Regalen waren zügig vergeben. Damit hatte das Team gerechnet. Es gelten für Nutzer einige Corona-Sonderbedingungen.
HEILIGENHAUS In der Stadtbücherei heißt es seit Dienstag: Endlich wieder stöbern. Zwischen langen Regalreihen, die prall gefüllt sind mit Romanen, die in andere Welten locken, mit Kinderbüchern, die das Abenteuer verheißen oder mit Sachbüchern, die den Wissenshunger stillen. Lesebegeisterte Menschen kennen den Zauber, der von einem Buchrücken, einem Cover oder auch dem Klappentext ausgehen kann – und der einen ganz spontan erfasst und für Leseappetit sorgt.
Seit dem 9. März ist das in den Räumen an der Kettwiger Straße endlich wieder möglich. Die Coronaschutzverordnung lässt den Publikumsverkehr in Bibliotheken wieder zu, natürlich unter strengster Beachtung der Infektionsschutzmaßnahmen, wie dem Tragen von medizinischen Masken und der Einhaltung der Abstandsund Hygieneregeln. Außerdem braucht es nun einen Termin und die waren in der Wiedereröffnungswoche ziemlich schnell vergeben. „Es brummt regelrecht“, sagt Bücherei-Leiterin Andrea Einig.
Schon gestern um die Mittagszeit gab es nur noch vereinzelt freie Termine in dieser Woche, „ansonsten ist alles voll.“Der Büchereibetrieb funktioniert nun in Schichten und Termine sind auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten möglich: „Wir haben 20 Termin-Slots zu jeweils einer halben Stunde. Zwischendurch wird regelmäßig gelüftet“, erklärt die Leiterin, die sich freut, endlich wieder Besucherinnen und Besucher vor Ort zu begrüßen zu dürfen. Familien können natürlich zusammen kommen, ansonsten sind die Terminslots für jeweils drei Personen ausgelegt.
In der letzten Zeit waren hier einzig die Mitarbeiterinnen des Bücherei-Teams zwischen den insgesamt 33.000 Medien auf der Suche nach den Wünschen der Nutzer, denn das Alternativ-Angebot des kontaktlosen Abholservice habe ebenfalls gut funktioniert. Dabei konnten sich die Kunden telefonisch oder per Mail über beraten lassen, und den Lesestoff oder andere Medien dann ebenso entweder telefonisch, per Mail oder über den Onlinekatalog auswählen und es in einem vereinbarten Zeitfenster, in welchem die auf dem Konto verbuchten Medien im Foyer kontaktlos abgeholt werden konnte. „Manche Kunden haben dabei den Onlinekatalog überhaupt erst kennengelernt und zum ersten Mal benutzt“, berichtet Einig. Ausgeliehene Medien konnten dabei auch abgegeben werden, die allerdings erst nach einer dreitägigen Quarantäne wieder in den Ausleihbetrieb zurück gingen und anderen Nutzern zur Verfügung gestellt wurden. Mahngebühren fielen während der Schließzeit nicht an. Doch es gehe eben einfach nichts über das Stöbern in den Bücherregalen selbst und das ist nun wieder möglich. „Darüber sind Erwachsene und Kinder sehr dankbar“, sagt Einig. Trotzdem werden sich die Maßnahmen auch in den Zahlen spiegeln. „Wir machen natürlich weniger Umsatz und im Vollbetrieb läuft die Stadtbücherei nun auch noch nicht.“Trotzdem konnte man das Angebot, gerade in der heutigen Zeit aufrecht erhalten. Ausgeliehene Medien werden noch bis einschließlich 20. März automatisch verlängert.