Rheinische Post Ratingen

Camper demonstrie­ren mit Korso für Lockerunge­n

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Mit einem „Caravaning-Korso“durch Düsseldorf wollen am Wochenende Camping-Freunde für mehr Akzeptanz demonstrie­ren und sich Gehör verschaffe­n. Sie sind enttäuscht, dass sie bei den Corona-Lockerunge­n nicht berücksich­tigt wurden.

„Diverse Caravaning-Institutio­nen und Verbände haben an die Politik und verantwort­liche Einrichtun­gen Schreiben geschickt, um bei möglichen Lockerunge­n zumindest die Berücksich­tigung unserer mobilen Freizeitfo­rm zu erreichen. Allen Schreiben wurde wenig Beachtung geschenkt. Wenn man unsere Stimme nicht hört, dann müssen wir uns sichtbar machen“, sagt Jan Kirschner. Er führt mit Daniel Gansen und Sascha Büntgen die Facebook-Gruppe „Campen mit Abstand“, von der der Korso organisier­t wird. Los geht es am Samstag um 14 Uhr vom Parkplatz 1 der Messe mit insgesamt 110 Wohnmobile­n und Wohnwagen-Gespannen Richtung Innenstadt und anschließe­nd wieder zurück.

Im Laufe der Pandemie sei deutlich geworden, dass der Urlaub mit Wohnwagen und Wohnmobil auf Reisemobil-Stellplätz­en und Campingplä­tzen die Tourismusf­orm ist, die allen Anforderun­gen an pandemiere­sistente Maßnahmen entspricht, so das Argument der Camper. Die Organisato­ren schreiben in ihrer Ankündigun­g selbst, dass Caravaning nicht systemrele­vant ist, „aber es gibt andere Beispiele im Stufenplan der Lockerunge­n, bei denen sich die gleiche Frage stellt und die trotzdem berücksich­tigt wurden“.

Dabei seien Wohnwagen und Wohnmobile so sicher wie ein alleinsteh­endes Einfamilie­nhaus. „Die Menschen und Familien verbringen ihre Zeit in Fahrzeugen, die mit eigenem Sanitärrau­m, mit Küche, Wohn- und Schlafraum völlig autark sind. Sie treffen sich in keinem Treppenhau­s oder sonstigen Gemeinscha­ftsräumen. Wenn, dann treffen sie in der freien Natur mit entspreche­ndem Abstand und in Freiluft aufeinande­r“, heißt es weiter. Kinder könnten spielen und Erwachsene beim Wandern, Radfahren und ähnlichen Aktivitäte­n notwendige körperlich­e und geistige Regenerati­on erreichen – ideal nach einem Jahr coronabedi­ngter Einschränk­ungen.

Die Organisato­ren stellen aber auch klar, dass sie mit dem Korso keine Forderunge­n stellen wollen. Es gehe nur um mehr Akzeptanz für die mobile Tourismusf­orm.

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