Auch die Spielplätze gehen mit der Zeit
Mehr als vier Millionen Euro investiert die Stadt in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau der Spielplätze. Bei der Gestaltung können Kinder, Jugendliche, Eltern und Tagesmütter mitreden.
RATINGEN „Drehen, rutschen, schaukeln“, das sind Möglichkeiten, die sich Kinder von Spielplätzen wünschen, wie Michael Hansmeier aus vielen Gesprächen mit der Altersgruppe weiß. Der städtische Mitarbeiter des Jugendamtes ist in Zusammenarbeit mit der Abteilung Stadtgrün zuständig für die 129 Spielplätze in der Stadt. Und die sollen in Zukunft noch attraktiver und den Wünschen von Kindern und Jugendlichen angepasst werden.
Mehr als vier Millionen Euro sieht die Stadt dafür für die nächsten fünf Jahre vor. Im Jugendhilfeausschuss wurde der entsprechenden Vorlage jetzt einstimmig zugestimmt. Und Michael Hansmeier und Jörg Weskamp von der Abteilung Stadtgrün sind froh und dankbar, dass sie so viel Geld in die Hand nehmen können.
Seit 20 Jahren schon werden die Pläne für den Ausbau der Spielplätze in Fünf-Jahres-Programmen fortgeschrieben. Und für Michael Hansmeier ist klar: Für Kinder und Jugendliche haben sich die äußeren Umstände des Aufwachsens im Laufe der Jahre verändert. Die starke Zunahme des Autoverkehrs, fortschreitende Bebauung von Freiflächen und der Wunsch vieler Erwachsener, in ihrer Ruhe nicht gestört zu werden, sorgen auch in Ratingen für eine zunehmende Einschränkung der Spielmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Daher sei der Erhalt und die Schaffung neuer Spielanlagen wichtig, um Kindern naturnahes und offenes Spiel, Kreativität und das Knüpfen von Sozialkontakten zu ermöglichen.
Aus Sicht von Kindern sollen die Spielgeräte einen Herausforderungscharakter haben, damit sie nicht langweilig werden und einen Erlebnis- und Abenteuercharakter haben. Wie so etwas aussehen kann, zeigt sich derzeit beim Bau des neuen Spielplatzes hinter dem Rathaus. Dort entsteht unter anderem ein Spielgerät in Form eines hölzernen Drachens. Kinder und Jugendliche haben bei der Entwicklung maßgeblich mitgewirkt,
Auf größeren Spielplätzen werden künftig Freiflächen ohne Spielgeräte eingeplant. Sie werden mit Hügeln, geeigneter Bepflanzung und Steinen gestaltet, um das kreative Spielen, die Geschicklichkeit (balancieren, klettern) und das Rollenspiel zu fördern.
Ein Ausbauschwerpunkt war zuletzt die Erneuerung und das Errichten von Spielanlagen für ältere Kinder und Jugendliche. Zielsetzung ist, qualitativ hochwertige Plätze zu schaffen, die bedarfs- und nutzergerecht angelegt und einen zentralen Treffcharakter haben. Jugendliche favorisieren sportliche Spielbereiche (Bolzen, Basketball, Skaten, Biken, Bouldern) und gemeinsames Chillen mit Gleichaltrigen. Folgende Jugendspielplätze sind seit ihrer Erneuerung sehr beliebt: der Jugendspielplatz Am Sandbach (West und Mitte), mit Bolzplatz, Basketball, Hockey, Skateanlage, Kletternetz, Jugendbänken, der Bolzplatz Kaiserswerther Straße (West bzw. Tiefenbroich), mit Bolzplatz, Basketball und Jugendbänken, der Jugendspielplatz Am Gratenpoet
(Tiefenbroich), mit Bolzplatz, Basketball, Klettergerät, Drehscheibe und Jugendunterstand, der Jugendspielplatz Kokkolastraße (Ost), mit Bolzplatz, Basketball und Jugendunterstand inklusive Jugendbänken, der Jugendspielplatz Grünzug Fernholz (Hösel), mit Bolzplatz, Basketball, Klettergerät,
Tischtennis, Sitzsteinen und einem Dirt-Bike-Parcours (seit August 2020).
Der Ausbau von Spielanlagen für Jugendliche soll in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Dazu gehören die Errichtung einer modernen Spielanlage an der Friedrich-Ebert-Realschule, auf der sich ein provisorisches Basketballfeld befindet, die Umplanung des Jugendspielplatzes Poststraße, auf dem sich ein Bolzplatz mit Asphalt-Belag und zwei Skateelemente befindet, die Modernisierung der öffentlichen Spielflächen hinter dem Jugendzentrum Manege und die Erneuerung der provisorischen Skateanlage am Füstingweg.
In den Ortsteilen ist geplant, jeweils einen zentralen und großflächigen Spielplatz (sogenannte Leuchtturmspielanlagen) im Falle von Erneuerungen mit besonderen Spielangeboten auszustatten. Die Spielgeräte, die auf kleineren Spielplätzen vorgehalten werden, sollen auf den großen Spielflächen nicht erneut aufgestellt werden.