Premiere gelungen: Schützen planen digital
Die Mitgliederversammlung via Bildschirm lief harmonisch. Trotzdem bevorzugt Chef Gero Keusen die persönlichen Kontakte.
RATINGEN Im Grunde waren es vorgegebene Regularien, die eine Mitgliederversammlung der St. Sebastiani-Schützen erforderlich machten. Und früh stand fest: Es wird coronabedingt nichts mit einer Versammlung zumindest eines Teils der 800 Mitglieder in einer Halle, wie gewohnt. Folglich verlegte man die Sitzung sozusagen ins Internet. Und Samstagabend konnte Schützenchef Gero Keusen zufrieden feststellen: Premiere gelungen. Nicht nur der Regularien wegen.
„Die Technik hat bestens funktioniert. Frank Jacob hat mit seinen Administratoren
hervorragende Arbeit geleistet, und die Atmosphäre war sehr harmonisch“, so Keusen. Die ungewöhnliche Premiere für den enormen Technikeinsatz erforderte dennoch zusätzliche Erklärungen. Die lieferte der zweite Vorsitzende Christian Schneider. Er erklärte die Besonderheiten des Vereinsrechts in Corona-Zeiten – und die Mitglieder zeigten Verständnis.
Die aktuelle Pandemielage wird jede Form von Planung weiter erschweren, das wurde schnell klar. Die aktuelle Coronalage lässt noch keine eindeutige Positionierung zum Schützenfest 2021 zu. Und so ist beschlossen, dass zunächst in einer Klausurtagung und einem für Mitglieder offenen „Werkstattgespräch“Gedanken und Ideen ausgetauscht werden sollen. Ein Treffen mit glasklaren Prioritäten: Die Sicherheit geht vor – aber sollte sich die Pandemie, wie erhofft zurückbilden, sind kleinere Formate vorsichtig denkbar. Eine enge Abstimmung mit den Stäben der Stadt wird erfolgen. So viel ist beschlossene Sache.
Aber das ist nicht alles. Es muss ja nicht immer eine digitale Großveranstaltung sein. Ein „digitaler Stammtisch“wurde im Februar bereits erfolgreich getestet und wegen des Erfolges bis zum Sommer für jeden dritten Donnerstag im Monat terminiert.
Und auch das gehörte wie selbstverständlich in den Terminkalender: Unter dem Motto: „ Schützen schützen Schützen“bieten die Schützen ihren älteren Kameraden eine Fahrgelegenheit zum Impfzentrum nach Erkrath. Auch eine solidarische Aktion der Schützenfamilie.
Positive Botschaften hatte der Schützenchef parat in Sachen Hochstand der Bruderschaft. Ein Team aus Mitgliedern der Bruderschaft, von Handwerkern und Sponsoren, aber auch unterstützt durch Rat und Verwaltung, hat den Wiederaufbau des Hochstandes möglich gemacht. Wenige Restarbeiten sind noch zu leisten. Gero Keusen dankte allen Beteiligten für ihr Engagement.
Ausblick auf das Jahr: Planungen für den Rheinischen Schützentag laufen. Die Ratinger Schützen sind gebeten, sich den Termin 24. September von 17.30 bis 21 Uhr zu reservieren. Es findet ein Zapfenstreich am Herrenhaus Cromford statt und anschließend das Bürgerfest mit Platzkonzert und Schießwettbewerben am Bürgerhaus.
Am Ende stand für Gero Keusen auch ein Fazit mit mindestens leichtem Augenzwinkern: Die digitale Versammlung habe auch manchen Einblick in heimische Wohnzimmer gewährt.