Rheinische Post Ratingen

Wie Sonnenstro­m vom Schuldach kommt

Die Stadt Ratingen beteiligt sich am „Wattbewerb“und will weitere Solardäche­r installier­en.

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RATINGEN (RP) Im Rahmen eines bundesweit­en Wettbewerb­s unter dem Titel „Wattbewerb“werden Städte aufgerufen, den Ausbau der Photovolta­ik (PV) voranzutre­iben, um die Energiewen­de zu beschleuni­gen. Auch Ratingen macht mit.

Fossil Free Karlsruhe hat mit Unterstütz­ung der Parents for Future Germany und Fridays for Future Germany den „Wattbewerb“ins Leben gerufen, der als Challenge zwischen deutschen Städten in zwei Kategorien (Großstädte ab 100.000 Einwohner und Städte bis 100.000 Einwohner) stattfinde­t. Ziel ist, dass möglichst viele Dächer mit PV-Anlagen ausgestatt­et werden. Die Aktion startet in diesem Frühjahr und endet, sobald die erste teilnehmen­de Großstadt ihre installier­te PV-Leistung je Einwohner verdoppelt hat.

Photovolta­ik ist ein bedeutende­r und kostengüns­tiger Beitrag zur Energiewen­de. Der entschloss­ene und zügige Ausbau ist ein Element zur Einhaltung des Pariser Klimaabkom­mens. Derzeit gibt es noch erhebliche­s Potenzial freier und für Photovolta­ik geeigneter Dächer in den Städten und Gemeinden – so auch in Ratingen.

Unter dem Motto „PV lohnt sich“wirbt die Stadtverwa­ltung dafür, dass weitere PV-Anlagen im Stadtgebie­t

installier­t werden. Für viele Eigenheimb­esitzer kann die Solaranlag­e eine lohnende Investitio­n sein, denn für den Sonnenstro­m vom eigenen Dach muss man weniger bezahlen als für den Strom aus dem Netz. Neben den rein wirtschaft­lichen Gesichtspu­nkten lohnen sich PV-Anlagen auch deshalb, weil man unabhängig­er vom Stromanbie­ter wird und zum Erreichen der Klimaschut­z-Ziele beiträgt. Bürger können die Beratungsa­ngebote der Verbrauche­rzentrale NRW in Anspruch nehmen, um zu erfahren, wie sie die

Sonne als kostengüns­tigen Energieträ­ger auf dem eigenen Dach nutzen können.

Bereits im Integriert­en Klimaschut­zkonzept der Stadt Ratingen (IKK) wurde 2015 das Potenzial für erneuerbar­e Energien in Ratingen vor allem für den Energieträ­ger Sonne als besonders relevant eingeschät­zt. Bei der Stromerzeu­gung aus erneuerbar­en Energien war seinerzeit die Sonne als Energieträ­ger mit ca. 90 Prozent wesentlich bedeutsame­r als die Energieträ­ger Biogas und Wind. Dennoch wurden in 2015 auf dem Stadtgebie­t

Ratingen mit 5100 Megawattst­unden nur ca. ein Prozent des anfallende­n Stromverbr­auchs aus erneuerbar­en Energien gewonnen.

Elena Plank, Klimaschut­zmanagerin der Stadt Ratingen, sagt mit Blick auf die Zahlen: „Seit 2015 ist auf den Ratinger Dächern schon einiges passiert, seitdem wurden 322 neue Anlagen installier­t. Dennoch gibt es noch sehr viele Dächer mit Potenzial für weitere PV-Anlagen.“Umweltdeze­rnent Martin Gentzsch ergänzt: „Von der Teilnahme am Wattbewerb war ich sofort überzeugt. Auch die Verwaltung wird im Rahmen dieser Aktion einen Beitrag leisten und Photovolta­ik-Anlagen auf weiteren Verwaltung­sgebäuden installier­en.“

Der Rat der Stadt Ratingen folgte im Februar dem Aufruf der Klimaschut­z-Organisati­onen: Es wurde beschlosse­n, dass die Stadt Ratingen am „Wattbewerb – StädteChal­lenge Photovolta­ik“teilnimmt und so für den Ausbau weiterer PV-Anlagen wirbt.

Erste Informatio­nen zum Projekt, sowie Hinweise zu Informatio­nsund Beratungsa­ngeboten werden online unter www.klimaschut­z-ratingen.de/service/pv zur Verfügung gestellt. Über diesen Link können auch die Solarkatas­ter des Kreises Mettmann und des Landes NRW erreicht werden.

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FOTO: STADT RATINGEN Ziel des „Wattbewerb­s“ist es, möglichst viele Dächer mit PV-Anlagen auszustatt­en – so wie hier das Dach des CFvW-Gymnasiums.

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