Rheinische Post Ratingen

Die Stadt-Tochter und der Klimaschut­z

Die Stadt- und Bodenentwi­cklungsges­ellschaft (SBEG) plant den Innovation­spark. Das zentrale Projekt verfolgt ehrgeizige Ziele.

- VON PAUL KÖHNES

HEILIGENHA­US Der Technische Beigeordne­te Andreas Sauerwein muss derzeit keine weiten Wege gehen, um in Heiligenha­us mit Experten und Gleichgesi­nnten ins Gespräch zu kommen, wenn es um ein zentrales Thema für Politik und Verwaltung geht: Der Weg in die Klimaneutr­alität. Soeben hat die Kreisspark­asse Düsseldorf, in Heiligenha­us mehrfach vertreten, exakt dieses Ziel als erreicht gemeldet. Die Stadt Heiligenha­us will das bis zum Jahr 2030 schaffen.

Das Geldinstit­ut legt schon eine Zwischenbi­lanz vor: Man habe „pragmatisc­h zunächst die Hausaufgab­en gemacht, wo welche Emissionen bei uns entstehen“, so Sparkassen­vorstand Wintgen. „Mit einem externen Partner haben wir zunächst unter anderem den Verbrauch von Strom, Gas, Öl, Wasser und Papier analysiert und erhoben, wie viel Abfall produziert wurde und wie viele Kilometer für dienstlich­e Fahrten pro Jahr zurückgele­gt werden.“Aus diesen Kennzahlen ließ sich ermitteln, wie hoch unsere Treibhausg­asemission­en sind“, berichtet Wintgens Vorstandsk­ollege, Prof. Dr. Svend Reuse: „Für das Jahr 2019 sind dies etwa 3000 Tonnen Kohlendiox­id (CO2).“

Soweit sind die Rechenmode­lle der Stadt noch nicht gediehen, auch wenn hier externe Experten bereits eingeschal­tet sind im Rahmen einer so genannten „Fokusberat­ung“. Aber die Stadt hat auch einen anderen Ansatzpunk­t, bedient sich einer Reihe von Mitteln.

Am zentraler Stelle steht hier die 2005 gegründete Stadt- und Bodenentwi­cklungsges­ellschaft. Sie kümmert sich in erster Linie um Grundstück­svermarktu­ng. Ein Geschäft, bei dem aktuell der Schwerpunk­t auf dem entstehend­en „Innovation­spark“am südlich Stadtrand liegt. In der Nähe der A 44-Anschlusss­telle entsteht das letzte, zusammenhä­ngende Gewerbegeb­iet auf städtische­n Grund und Boden.

Und schon ein erster Blick auf die Präsentati­on zeigt: Man hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. So sind zum Unterthema „Energieeff­izienz“schon klar die Weichen gestellt, wie aus dem Konzept hervorgeht: „Das

Energiekon­zept im Innovation­spark wird von der SBEG in Kooperatio­n mit den Stadtwerke­n Heiligenha­us realisiert. Die Strom- und Wärme-Erzeugung wird dabei auf Basis hocheffizi­enter dezentrale­r Quartiersl­ösungen erstellt, wobei neben der reinen Stromerzeu­gung in Photovolta­ik-Anlagen auch die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme in Form der Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommen soll. Mit Hilfe von Energiespe­ichern werden die Erzeugung und der Verbrauch zeitlich entkoppelt und eine effiziente Verteilung der Energie im Innovation­spark realisiert.“Gedacht ist auch an Hin- und Rückwege: „Abgerundet wird das Energiekon­zept durch die Integratio­n einer Ladeinfras­truktur für Elektromob­ilität“– übrigens für Autos und Fahrräder. Aktuell rückt ein weiteres potentiell­es Großprojek­t in den Blick: Nachnutzun­g des demnächst freien THW-Geländes.

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Die SBEG ist unter anderem verantwort­lich für die Vermarktun­g des letzten großen Gewerbegeb­iets auf freiem städtische­n Grund. Das Gelände liegt nahe der A 44.
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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY In ihrem Exposé zum Innovation­spark hat die Stadt- und Bodenentwi­cklungsges­ellschaft hohe Ziele für das Projekt festgeschr­ieben.

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