Rheinische Post Ratingen

Radfahrer geben wieder schlechte Noten für Düsseldorf

Im Vergleich zur Befragung, die der ADFC vor zwei Jahren gemacht hat, konnte sich die Stadt kaum steigern. Kritisch bewerteten die Teilnehmer das Sicherheit­sgefühl.

- VON NICOLE KAMPE

DÜSSELDORF Düsseldorf bekommt wieder einmal keine guten Noten von Radfahrern. Alle zwei Jahre fragt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), wie zufrieden oder unzufriede­n die Radfahrer in ihren Städten in Deutschlan­d sind. Für die Landeshaup­tstadt gab es dieses Mal die Schulnote 4,1 – eine minimale Steigerung zur letzten Umfrage, vor zwei Jahren gab es die Note 4,2. Damit landet Düsseldorf unter den 14 Großstädte­n ab 500.000 Einwohnern erneut nur im unteren Drittel, klettert aber von Platz neun auf Rang acht.

3052 Düsseldorf­er haben an der Umfrage teilgenomm­en, 1000 mehr als noch bei der letzten Befragung. „Der Zuwachs zeigt, dass das Interesse am Thema Fahrradfah­ren in der Bevölkerun­g stark gestiegen ist“, sagt Lerke Tyra, stellvertr­etende Vorsitzend­e des ADFC Düsseldorf, die die Auswertung so zusammenfa­sst: „Radfahren in Düsseldorf wird weiterhin als stressig bewertet.“

Die Note passe zum schleppend­en Umsetzungs­tempo der geplanten Radwege-Maßnahmen, findet Tyra, die bedauert, dass sich gerade in den Kategorien, die in den letzten Jahren schon schlecht abgeschnit­ten haben, nicht viel getan hat. Die größten Schwächen liegen bei fehlenden Kontrollen von Radweg-Parkern, der schlechten Führung an Baustellen sowie bei der mangelnden Breite von Radwegen und bei Ampelschal­tungen, die ein zügiges Fahren verhindern. Für das Sicherheit­sgefühl gibt es die Note 4,7, der Spaßfaktor bekommt eine 4.

Auf der Positivsei­te stehen die gute Verfügbark­eit von Leihrädern und die Möglichkei­t, dass Radfahrer Einbahnstr­aßen auch in Gegenricht­ung befahren dürfen. Punkten kann Düsseldorf auch bei den Zusatzfrag­en zu „Corona und Radfahren“: Die Landeshaup­tstadt liegt im Vergleich zu ihrem Gesamterge­bnis um fast eine Note höher (3,19) und landet damit auf Platz drei hinter Berlin und München. Mehrfach kommentier­ten Umfragetei­lnehmer, dass das

Radfahren besonders viel Spaß mache, weil weniger Autos unterwegs seien.

Die Erkenntnis­se aus dem ADFC-Fahrradkli­ma-Test nutzen Verkehrspl­aner und Politiker, um die Radverkehr­s-Infrastruk­tur weiter auszubauen. „Dabei müssen vor allem lückenlose, sichere und komfortabe­l zu fahrende Achsen quer durch die Stadt errichtet werden“, sagt Lerke Tyra.

Die CDU-Ratsfrakti­on sieht die Ergebnisse des ADFC als Ansporn. „Auf dem Weg zur fahrradfre­undlichste­n Großstadt bleibt noch einiges zu tun“, sagt Ratsherr Christian Rütz. Das schwarz-grüne Ratsbündni­s will mit einer guten Radverkehr­spolitik für mehr Zukunfts-Mobilität sorgen.

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RP-FOTO: LOD Ein Kritikpunk­t der Düsseldorf­er: Fahrradweg­e enden vor allem an Kreuzungen gerne im Nichts, so wie am Worringer Platz.

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