So ist die Planung bei der SG Ratingen II
Die Reserve des Handball-Regionalligisten wird weiter von René Osterwind trainiert, als Unterstützung kommt der international erfahrene Wael Horri dazu. Aus beruflichen Gründen gibt es zwei Abgänge, das Gros hat verlängert.
RATINGEN Mit einem Poker hatte es nichts zu tun, die kürzliche Vertragsverlängerung von Handballtrainer René Osterwind bei der SG Ratingen II. Der Vereinschef Bastian Schlierkamp und er, sie sind alte Abi-Kumpels, und die Zukunftsgespräche um das Verbandsliga-Team dauerten nur wenige Minuten, wie Osterwind es schildert. „Dann war alles in trockenen Tüchern“.
Schon im Vorfeld hatte der 38 Jahre alte Coach, er wohnt im nahen Düsseltal, alles geklärt, wie es weitergeht mit der SG-Zweiten. Nur der baumlange Kreisläufer Alex Enders ist nach vier SG-Jahren nicht mehr dabei. Den Ex-Hiesfelder, sein Onkel Werner Enders trainierte einst den TV Angermund zu dessen besten Regionalliga-Zeiten und war auch mit Bayer Dormagen in der Bundesliga aktiv, hat es beruflich bedingt nach Hamburg verschlagen, und Severin Blumenthal nach Köln. Das ist seine Heimatstadt, nun spielt er wieder für seinen alten Verein SC Longerich.
Neu dabei ist immerhin Wael Horri, der eigentlich mehr als SG-Jugendtrainer verpflichtet wurde. Einst spielte der End-Dreißiger für die tunesische Nationalmannschaft, und nun bat er darum, in der Reserve auf dem Feld mitwirken zu können. Osterwind ist fest überzeugt, dass er allein mit seiner internationalen Erfahrung einiges bewegen kann. Immerhin nahm Horri an Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teil und spielte auch in der Bundesliga, beim TV Großwallstadt.
Und dann verlängerten bei der SG die Ex-Gerresheimer Simon Karpstein und Max Zittel ihre Verträge. Sie kamen erst im letzten Sommer an die Gothaer Straße und hatten noch kaum Gelegenheit zu zeigen, was sie drauf haben. Ebenfalls verlängert haben die Nachwuchskräfte Tim Zeidler, Clemens Oppitz und Florian Ludorf. Wie auch die Torhüter, der Tiefenbroicher Alex Schmitz und Routinier Benny Karmaat. Zudem ganz wichtig für den Rückraum Niklas Wergen. Der 26-Jährige ist als Arzt nun fest angestellt und hat dadurch zeitliche Probleme. Sind sie lösbar, ist er dabei und damit für die SG-Reserve in der fünften Saison. Er ist übrigens als einziger Spieler des Teams gegen Corona geimpft.
Sollte vom Verband noch eine Oberliga-Aufstiegsrunde angeboten werden, dann bezweifelt Osterwind, dabei zu sein. „Aber vorher werde ich mich mit allen Spielern darüber unterhalten, wie sie das so sehen“, sagt der Coach dazu. Und zu Neuzugängen, drei Spieler möchte er noch verpflichten, meint er: „Bisher war das recht einfach: Man schaute sich den gewünschten Spieler an und entsprechend wurde reagiert. Das geht aber jetzt nicht, es
wird ja in der Pandemie nirgendwo gespielt“.
SG-Chef Schlierkamp wird auch weiterspielen, und so sucht Osterwind noch zwei oder drei Neue, um komplett zu sein. Für die rechte Seite hatte er sich die Rückkehr von Marc Steppke erhofft. Der Linkshänder ist fertig mit seinem Studium im irischen Dublin, aber der Beruf geht vor. Der 24-Jährige aus Mettmann zog deshalb nach München, wird dem Verein aber weiter helfen auf verschiedenen Gebieten.