Wer die übrig gebliebenen Impfdosen bekommt
Damit Dosen der Corona-Schutzimpfung nicht entsorgt werden müssen, gibt es eine Überhangliste im Düsseldorfer Impfzentrum.
DÜSSELDORF Für den Fall, dass am Ende eines Tages im Impfzentrum einzelne Dosen übrigbleiben, gibt es eine Überhangliste. Die Personen auf dieser Liste werden dann angerufen und bekommen die Impfung angeboten. Doch wie kommt man darauf?
Menschen mit Vorerkrankungen, die sich in den Gruppen der Corona-Impfungen nicht wiederfinden, können einen Antrag auf eine höhere Priorisierung stellen – und so eventuell auf der Überhangliste landen. Hierbei handelt es sich immer um Einzelfallentscheidungen. Die
Regeln dazu hat das NRW-Gesundheitsministerium festgelegt. Demnach ist der Antrag bei der Stadt einzureichen, in der die Person ihren Erstwohnsitz hat. Die Stadt Düsseldorf hat hierfür die E-Mail-Adresse impfung.corona@duesseldorf. de eingerichtet. Mitgeschickt werden sollen sämtliche Kontaktdaten sowie ein „aussagekräftiges ärztliches Attest“, heißt es von der Stadt. Die Anträge werden anschließend geprüft und beschieden.
Aber wer kann überhaupt einen Antrag einreichen? Welche Personen höher priorisiert werden können, steht in der Impfverordnung. Dazu gehören zum Beispiel Menschen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen, Personen, die bestimmte Medikamente nehmen müssen, um ihr Immunsystem herunterzufahren, sowie pflegende Angehörige älterer oder kranker Menschen. In der Verordnung werden drei Priorisierungsgruppen unterschieden. Ganz kurzfristig zu impfende Personen aus Gruppe eins werden auf der Überhangliste geführt. Dies sind Personen, die als Härtefälle bezeichnet werden, weil sie am dringendsten eine Impfung benötigen, etwa Personen mit besonders schwerer Vorerkrankungen oder Eltern eines schwerkranken Kindes, das nicht geimpft werden kann. Voraussetzung
ist in allen Fällen ein ärztliches Zeugnis.
Entscheidet sich das Gesundheitsamt für eine höhere Priorisierung, bedeutet das aber nicht, dass diese Personen sofort geimpft werden – sie rutschen je nach Dringlichkeit in eine der drei Gruppen und können nach der vorgesehenen Impfreihenfolge Termine im Impfzentrum ausmachen.
Impfberechtigte der Prioritätsgruppe eins landen zudem auf der Überhangliste, die auf Restbestände zurückgreift. Einem Behältnis können mehrere Impfdosen entnommen werden, allerdings müssen diese dann kurzfristig verbraucht werden, damit sie nicht verfallen. Sind am späten Nachmittag noch Impfdosen vorrätig, werden Personen von der Überhangliste angerufen, sodass die Restbestände noch verimpft werden können. So können einzelne Personen kurzfristiger drankommen.
Bei der Stadt sind bislang rund 2300 E-Mails mit Anträgen auf eine höhere Priorisierung eingegangen, hauptsächlich von Personen mit schwerwiegenden Vorerkrankungen oder chronischen Erkrankungen, so eine Sprecherin. Auch Personen aus dem engen Umfeld, vor allem pflegende Angehörige, haben Anträge gestellt.