Rheinische Post Ratingen

Inzidenz steigt über 100 – Kreis ist alarmiert

Einen Corona-Hotspot gibt es im Kreis laut einer Sprecherin nicht. Das Infektions­geschehen sei „diffus“.

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KREIS METTMANN (tobi) Die Inzidenz im Kreis Mettmann ist von Sonntag auf Montag um 17,9 gestiegen und liegt jetzt bei 100,3 – über dem kritischen Grenzwert von 100. „Spezielle Auswirkung­en auf die Maßnahmen im Kreis Mettmann hat dieser Wert nicht – zumindest vorerst noch nicht“, sagt Kreissprec­herin Daniela Hitzemann.

Natürlich werde diese Entwicklun­g im Krisenstab besprochen. Jedoch habe NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) stets betont, dass er nicht die einzelnen Inzidenzen betrachte, sondern die des ganzen Bundesland­es. Dort liegt sie bereits seit Freitag über der 100er-Marke, am Montag stieg sie auf 106,6. Es werde wohl auf flächendec­kende Maßnahmen in ganz NRW herauslauf­en, glaubt Daniela Hitzemann. Trotzdem ist der Kreis alarmiert und behält die Entwicklun­gen genau im Auge.

Echte Hotspots gibt es laut der Kreissprec­herin in den Städten zwischen Monheim und Velbert nicht: „Wir haben in vielen Schulen und Kitas Corona-Fälle – aber in der Regel immer nur vereinzelt.“In einer Haaner Kita seien fünf Kinder erkrankt, in Heiligenha­us sechs, in Ratingen vier. Das seien die Spitzenrei­ter bei den Kindergärt­en. Dazu kommen eine Ratinger Schule mit sechs, eine Velberter mit fünf, eine weitere Ratinger Einrichtun­g mit vier und eine Schule in Haan mit drei Fällen. Einen Schwerpunk­t bei Kitas oder Schulen sieht Daniela Hitzemann daher nicht. „Wir haben aktuell 791 Corona-Fälle“– nur wenige davon in Kitas und Schulen. „Der Großteil des Infektions­geschehens ist diffus“, sagt die Kreissprec­herin.

Dabei spielt offenbar das familiäre Umfeld eine große Rolle.

Die Mutationen spielen bei den Infektione­n eine wichtige Rolle, erklärt Daniela Hitzemann. „Sie sind offenbar extrem ansteckend“, sagt sie. Zuletzt wurde die britische Variante bei mehr als der Hälfte aller Corona-Patienten nachgewies­en. Die Quarantäne­zahlen schnellen im Kreis weiter in die Höhe. In den Krankenhäu­sern wird die Lage auch immer angespannt­er. „Noch ist die klinische Versorgung nicht kritisch“, sagt Daniela Hitzemann. „Wir befinden uns noch im grünen Bereich – allerdings kurz vor gelb.“Die niedrige Inzidenz am Sonntag – sie lag bei 82,4 – führt die Kreissprec­herin übrigens auf einen Übertragun­gsfehler zurück: „Die Fallzahl lag am Sonntag bei 0 – das stimmt natürlich nicht. Dadurch hatten wir auch keine niedrige Inzidenz, sondern einen Wert von etwa 95.“

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FOTO: DPA Ein Abstrichst­äbchen wird in einer ambulanten Corona-TestEinric­htung gehalten.

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