A 44-Brücke überspannt komplett das Tal
Für die Anlieger in Hofermühle war der Brückenbau oftmals ein Stück weit reine Nervensache. Inzwischen sind die Baufachleute in luftiger Höhe ein großes Stück voran gekommen. Die Angertalbrücke ist 4,4 Kilometer lang.
HOFERMÜHLE Gut eineinhalb Jahre haben die am Bau Beteiligten im Zelt die Einzelteile für die A 44-Brücke in Hofermühle aneinander geschweißt. Jetzt ist auch das letzte Stück verbunden und über das Tal geschoben. Und so konnte nun das augenfällige weiße Zelt, das Material und Arbeiter die ganze Zeit über vor Regen schützte, abgebaut werden.
Die Deges als federführende Gesellschaft verantwortlich für den Bau der neuen Autobahnbrücke, hatte auf die Baustelle eingeladen, um den für den Lückenschluss der A 44 wichtigen Bauabschnitt zu zeigen. Denn inzwischen ist bereits ein Brückenteil betoniert. Auch wenn das Meiste geschafft ist, noch ist die Brücke nicht ganz fertig.
In den nächsten sechs Wochen wird die Brücke Stückchen für Stückchen um insgesamt 1,40 Meter abgestapelt, also tiefer gelebt, damit sie mit dem Gelände und der dann entstehenden Fahrbahn abschließt. Dazu wird das derzeitige Baustellengelände aufgefüllt. Auch die Arbeiten an der Brücke selbst sind noch längst nicht beendet. Es folgt der sogenannte Feinschliff, dazu gehört unter anderem der Anstrich.
Insgesamt 4,4 Kilometer ist die Angertalbrücke lang, die nicht nur das Tal, sondern auch die dortige Bahnlinie überquert. Für die Ausführenden vor Ort eine Herausforderung. Denn immer, wenn sich auf der Güterzugstrecke ein Zug näherte, musste der Verschub der Brückenteile aus Sicherheitsgründen gestoppt werden. Die größte Herausforderung war jedoch die Anlieferung des schweren Materials über die engen und zum Teil maroden Straßen und Brücken.
Die Großbaustelle oberhalb des Hofermühlen-Tals gleicht derzeit noch einer Welt für sich. Von der Ratinger Straße aus ist von den Arbeiten nichts zu sehen und der Weg zur Brücke führt von dort aus noch eine ganze Strecke über Geröll. Deshalb bekommen die Arbeiter dort auch keine neugierigen Besucher, die sonst gerne zu Baustellenbesichtigungen aufbrechen. Und so können sich die Beschäftigen unbehelligt zwischen Baucontainern, Material und Baumaschinen bewegen. Dennoch steht hier Sicherheit an erster Stelle, Ohne Bauhelm, Sicherheitsschuhe und Warnweste darf hier niemand auf die Baustelle. Und bisher hat es auch noch keinen Unfall auf der Baustelle gegeben.
Wohl aber einiges Ungemach für die Anlieger, wie es eine Großbaustelle wohl zwangsläufig mit sich bringt. Speziell die Bürgervereinsvorsitzende Clarissa Freudeald
setzte und setzt sich im Stadtteil dafür ein, die spürbaren Folgen möglichst zu minimieren. Das war nicht zuletzt deshalb in den vergangenen Monaten schwierieg, weil das Deges-Kontaktbüro coronabedingt keine Sprechstunden anbieten konnte.
Inzwischen ist eine Lösung gefunden, die Freudewald und ihre Nachbarn positiv stimmt. Der neue Bauleiter der ausführenden Firma in Diensten der Deges hat regelmäßigen Kontakt zugesagt. Ziel: Die Anwohner sollen immer vorab darüber ins Bild gesetzt werden, wie die Arbeiten stehen und was die nächsten Schritte sind (unsere Redaktion berichtete mehrfach). Das führt zwar nicht zur unsicht- und unhörbaren Großbaustelle, kann aber böse Überraschungen verhindern. Sei es, durch unerwartetes Schwerverkehrsaufkommen oder durch kurzfristige Unwegsamkeiten im Stadtteil. Im Kontakt zu den Baufachleuten siehtr sich der Bürgerverein auf sich allein gestellt. Denn bautechnisch gesehen ist die A 44 nicht Sache der Stadt Heiligenhaus.