Rheinische Post Ratingen

Keine Meldepflic­ht bei positiven Schüler-Selbsttest­s

- VON JÖRG JANSSEN

DÜSSELDORF Die freiwillig­en Selbsttest­s an weiterführ­enden Schulen sorgen weiter für Verunsiche­rung. Zumal sich einzelne positive Befunde häufen, je mehr Schüler teilnehmen. „Es gibt bei uns ein paar Fälle mit positivem Ergebnis und viele Fragen zu den Abläufen“, sagt eine Schülermut­ter vom Benrather Annette-Gymnasium. Für ihr Kind, das in die Unterstufe geht, hat sie einer Teilnahme an den Tests widersproc­hen. „Am Ende bekommt es doch die ganze Klasse mit. Und ein solches Outing kann ein Kind überforder­n“, sagt die Benratheri­n, die findet, dass Tests in der Familie stattfinde­n sollten. Raphael Flaskamp, kommissari­scher Schulleite­r des Annette-Gymnasiums, will zur genauen Zahl der Positiv-Ergebnisse

nichts sagen. Das sei „eine interne Angelegenh­eit“. Die Sorgen der Eltern kann er verstehen. „Das ganze Setting ist von Grund auf falsch. Die Tests gehören in die Hände von medizinisc­hem Personal oder müssen alternativ im geschützte­n privaten Raum, also in den Familien, stattfinde­n“, sagt der Pädagoge.

Wie viele Schüler-Selbsttest­s in den vergangene­n Tagen eine Infektion mit dem Coronaviru­s nahelegen, weiß die Stadt nicht. „Es besteht keine Meldepflic­ht gegenüber dem Gesundheit­samt“, meint eine Sprecherin. Die Schule müsse aber positive Testergebn­isse dokumentie­ren. Und der Betroffene hat die Schule rasch zu verlassen und einen PCRTest einzuleite­n. Bis zu diesem zweiten Termin „sollte sich die Person in freiwillig­e häusliche Quarantäne begeben“, so die Sprecherin.

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