Zweiter Sparkassenbus hat sieben neue Ziele
Haltepunkte sind ab April Friedrichstadt, Hellerhof, Knittkuhl, Lierenfeld, Lohausen, Mörsenbroich und Niederkassel.
STADTTEILE Die Stadtsparkasse schickt einen zweiten Bus auf Tour, der das Angebot von Filialen vor Ort ersetzen soll. „Die Genehmigungen für die Haltepunkte sind von der Stadt da“, sagte die Vorstandsvorsitzende Karin-Brigitte Göbel bei der Bilanzpressekonferenz. Ab April fährt der Bus sieben Stationen an, und zwar in Friedrichstadt, Hellerhof, Knittkuhl, Lierenfeld, Lohausen, Mörsenbroich und Niederkassel (Termine siehe Info-Kasten). Göbel betont, dass es sich zunächst um einen Testbetrieb handelt. Sollte dieser gut angenommen werden, werde man über die dauerhafte Genehmigung der Standorte entscheiden.
Seit 2019 schickt die Stadtsparkasse bereits einen Bus mit Geldautomat und einem Raum für Beratungen in acht Stadtteile. „Das Angebot wird sehr gut angenommen“, sagt Privatkundenvorstand Michael Meyer. Das sei ein Grund, warum man nun den Probebetrieb mit einem zweiten Bus aufnehme. Die Schließung weiterer Filialen sei mittelfristig nicht geplant. Es bleibt somit bei 30 Geschäftsstellen und 50 SB-Standorten, per Bus bedient werden nun 15 statt acht Haltestellen.
In Knittkuhl dürften sich die Bürger über das neue Angebot freuen, hier ist die Filiale der Sparkasse schon seit Jahren dicht. Der ehemalige Bezirksbürgermeister Karsten Kunert hatte sich noch im alten
Jahr nachdrücklich für den Standort eingesetzt. „Der Stadtteil liegt abgeschieden, weit weg von der übrigen Nahversorgung“, so Kunert, der das Angebot dennoch kritisch sieht: „Stadtweit ein paar Punkte einmal in der Woche anzufahren, löst das Problem der Ausdünnung der Sparkassen-Niederlassungen in Düsseldorf nicht.“
Als in Mörsenbroich die Filialen an der Haeselerstraße und der Lenaustraße geschlossen wurden, hatten die Bürger Alternativen gefordert. An beiden Standorten blieben weder Selbstbedienungszentren noch Geldautomaten erhalten. Es fanden sich keine Eigentümer, die die Sparkasse als Mieter haben wollten, weil sie Überfälle mit Sprengungen der Geldautomaten befürchteten. Die Bezirksvertretung 6 hat deshalb mehrfach Anträge eingereicht, um Haltepunkt des Sparkassenbusses zu werden.
Ähnlich stellt sich die Situation in Lohausen da. Dort wurde die Filiale an der Niederrheinstraße vor mehreren Jahren ersatzlos geschlossen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Filialen in den angrenzenden Stadtteilen teilweise sehr eingeschränkte Öffnungszeiten haben.
Dietmar Wolf, Bürgermeister des Stadtbezirks 3, sieht den Termin des Busses am Fürstenplatz als Bereicherung an. Dennoch sei im urbanen Friedrichstadt noch immer Bedarf für eine feste Sparkassen-Niederlassung – Leerstände gibt es genug. Als Mitglied einer Anrainer-Initiative hatte sich Wolf schon 2018 um Ersatz für die geschlossene Filiale an der Friedrichstraße bemüht, und auch heute sagt er: „Ein fester Standort würde dem Viertel gut zu Gesicht stehen.“
In Hellerhof sind die Stadtteilpolitiker froh, dass sich ihr jahrelanges Engagement für ein Sparkassenangebot auszahlt und der Sparkassenbus wenigstens für einen halben Tag in der Woche auf dem Parkplatz vor dem Einkaufszentrum an der Carlo-Schmid-Straße hält. Nach mehreren Überfällen war die SB-Filiale 2018 geschlossen worden, zwei Jahre zuvor schon die Filiale. Zudem suchte die Sparkasse auch hier bisher vergeblich nach einem Platz für einen Geldautomaten.