Rheinische Post Ratingen

Stadt investiert trotz Defizit weiter kräftig

Die CDU spricht von Prioritäte­n, der FDP fehlt ein Plan mit Blick auf die Digitalisi­erung.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Das Fazit fällt nach der Verabschie­dung des städtische­n Etats insgesamt positiv aus. Stefan Heins, der CDU-Fraktionsv­orsitzende, betonte, dass man sich auf das Wesentlich­e konzentrie­re und der Stadtrat dieser CDU-Maxime gefolgt sei. „Trotz des pandemiebe­dingten Rekorddefi­zits von knapp 30 Millionen Euro investiert Ratingen massiv weiter in wichtige städtische Pflichtauf­gaben – zum Beispiel bei Kindergärt­en, Schulen, Sportstätt­en und die Digitalisi­erung“, ergänzt Gerold Fahr, stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r.

„Haushaltsü­berschüsse aus den Vorjahren, die nicht gleich verausgabt wurden, versetzen Ratingen in die Lage, diese Investitio­nen 2021 nahezu ausschließ­lich aus vorhandene­r Liquidität und ohne wesentlich­e Kreditaufn­ahme zu finanziere­n“, erklärt er. Auch beim städtische­n Personal sei das Maßhalten wichtig: Lediglich der Empfehlung des Personalra­tes für eine Stärkung des Ordnungsdi­enstes ist die CDU-Fraktion gefolgt und hat darüber hinaus den Bürgerserv­ice im Bürgerbüro mit einer zusätzlich­e Stelle gestärkt. Zudem sollen Müllsünder, die illegal Müll im Ratinger Stadtgebie­t ablagern, mit Hilfe von zwei geförderte­n Stellen ermittelt werden.

„Die grundlegen­de Initiative der CDU-Fraktion zum Thema ,Mehr Wohnraum für alle schaffen’, die wir gemeinsam mit der SPD auf den Weg gebracht haben, hat dazu geführt, dass viele Einzelinit­iativen anderer Fraktionen zu diesem Themenkomp­lex unter dem Dach unserer Initiative zusammenge­fasst und in den nächsten Monaten beraten werden“, so Ewald Vielhaus, stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r und ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter. „Wir sind zusammen mit vielen Fachleuten überzeugt: Das beste Mittel gegen Wohnraumkn­appheit und hohe Preissteig­erungen ist mehr Bauen für alle Bedarfe auf neuen und zu erneuernde­n Flächen.“

„Mit der Verabschie­dung dieses Haushaltes haben wir, obwohl die wirtschaft­lichen Folgen der Pandemie die Finanzen der Stadt Ratingen nicht unerheblic­h beeinträch­tigen werden, auch deutliche Impulse für die Zukunft gesetzt“, meint Oliver

Thrun, stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r, „da wir die Aktivitäte­n der Wirtschaft­sförderung durch die Einrichtun­g eines Wirtschaft­sförderung­sausschuss­es und die Konkretisi­erung seiner Aufgaben auf den Weg gebracht haben.“

Dankbar ist die CDU-Fraktion auch, dass die meisten Fraktionen ihren Vorschlag, die Vorsorge für die stark steigenden Pensionsla­sten auch 2021 wieder mit fünf Millionen Euro auszustatt­en, unterstütz­en.

Die FDP betonte in einer aktuellen Stellungna­hme zum Haushalt: Die Fraktion habe sich sehr disziplini­ert verhalten und nur einige Anträge zu ihren Kernthemen gestellt, die keinen Aufschub duldeten.

Ratingen befinde sich digital aber immer noch in der „Steinzeit“. Man benötige einen Masterplan „Digitales Rathaus, Ratingen macht sich auf den Weg zur digitalen Stadt“, forderte FDP-Fraktionsc­hef Dr. Markus Sondermann.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass ein Masterplan Digitalisi­erung benötigt wird – und zwar durch externe Beratung von Profis“, so Sondermann, „leider ist der Rat dem nicht gefolgt.“

 ?? RP-AF: ACHIM BLAZY ?? Der Kommunale Ordnungsdi­enst (KOD) der Stadt soll verstärkt werden. Dies hat der Rat beschlosse­n.
RP-AF: ACHIM BLAZY Der Kommunale Ordnungsdi­enst (KOD) der Stadt soll verstärkt werden. Dies hat der Rat beschlosse­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany