Geschafft: Forum Hitzbleck ist eröffnet
Jahre nach dem Abriss der Gießerei-Ruine mitten in der Innenstadt kann man im neuen Nahversorgungszentrum einkaufen. Erste Anbieter dort sind Akzenta, DM und Lidl. Eine Apotheke und Großgastronomie sollen folgen.
HEILIGENHAUS Die Gussplatten über den beiden Rolltreppen erinnern an die Vergangenheit: Denn dort, wo einst 4000 Tonnen Guss pro Jahr produziert wurden, kann man seit gestern einkaufen – das Nahversorgungszentrum „Forum Hitzbleck“an der Westfalenstraße ist damit offiziell eröffnet. Als Hauptmieter finden die Kunden hier nun den Lebensmittelmarkt Akzenta samt Drogeriemarkt DM und den Discounter Lidl.
Zwei weitere Ladenlokale sind noch nicht eröffnet, hier sei man gerade noch für die Eröffnung einer Apotheke und einer asiatischen Großgastronomie im Gespräch, erklärt Kai Steindl, Technischer
Geschäftsführer der HBB. Die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH hat das Nahversorgungszentrum auf den insgesamt rund 20.000 Quadratmetern Fläche zwischen Panoramaradweg und Westfalenstraße realisiert. Mit einer ähnlichen Rezeptur hatte es bereits das Zentrum in Selbeck errichtet. Nun stehen also an der Westfalenstraße in Sichtachse zum Rathausplatz und der Hauptstraße insgesamt über 9000 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. Dazu gehören auch 260 kostenfreie Parkplätze vor der Tür, zu denen auch noch E-Ladesäulen kommen sollen. Der ehemalige Bürgermeister Jan Heinisch erinnert sich: „Wir haben hier bei der Zwangsversteigerung eine Ruine von Gießerei erworben.“ Vor allem mit Blick auf das Einkaufszentrum, das damals noch auf dem Kiekert-Areal anvisiert wurde, sei das mutig gewesen, sagt der Staatssekretär. „Hier könnte ansonsten immer noch eine Ruine stehen.“450.000 Euro hat die Stadt 2014 für das Gelände der 2009 geschlossenen Gießerei bezahlt. Früh seien erste gestalterische Impulse gesetzt worden, der damalige Technische Beigeordnete Harald Flügge und der Stadtplaner Siegfried Peterburs sei es wichtig gewesen, die Achse zum Rathausplatz und zur Hauptstraße offen zu halten, sagt Heinisch. Die Planung des Gebäudes hat dann Architekt Matthias Pfeifer von RKW Architektur übernommen: „Das Gebäude hat zwei wichtige Seiten, einmal die
Sicht aus der Stadt und einmal die Sicht vom Radweg. Es galt, eine Lösung zu finden, auch die Topografie sinnvoll zu nutzen. Im Endeffekt war die Lösung aber doch ganz einfach.“Klassische Zeichnungen gebe es nicht mehr, die Umsetzung der 3D-Planungen jedoch in die Realität umzusetzen, hat jedoch gedauert. Grund dafür war das Gelände jedoch selbst. Mit und nach dem Abriss und der imposanten Sprengung des Schornsteins 2017, gab es einige „schwierige Steine“aus dem Weg zu schaffen, wie Bürgermeister Michael Beck sagt. Die 111-jährige Hitzbleck-Firmengeschichte hatte kontaminierte Überraschungen und Altlasten im Boden hinterlassen, die dafür sorgten, dass die Abriss- und Bodenarbeiten deutlich teurer und vor allem länger gedauert haben, als ursprünglich geplant. 2019 erfolgte dann der Spatenstich für den Bau durch die HBB, mit einem Investitionsvolumen einschließlich Mietereinbauten von 40 Millionen Euro. Der Bau erfolgte dann, trotz Pandemie, in einer zügigen Umsetzung.
Und seit gestern stehen die Türen offen: Akzenta unter dem Dach der Rewe Dortmund Gruppe bietet auf 3900 Quadratmetern eine Auswahl von rund 35.000 Artikeln in einem modernen Sortiment an sowie kleinere Fachangebote samt küchenfrischer Gastronomie im vorderen Bereich, erklärt Akzenta-Geschäftsführer Andre Kolbinger. „Zu den aus dem alten Markt übernommenen Mitarbeitern haben wir noch einmal 50 weitere eingestellt.“