Rheinische Post Ratingen

Geschafft: Forum Hitzbleck ist eröffnet

Jahre nach dem Abriss der Gießerei-Ruine mitten in der Innenstadt kann man im neuen Nahversorg­ungszentru­m einkaufen. Erste Anbieter dort sind Akzenta, DM und Lidl. Eine Apotheke und Großgastro­nomie sollen folgen.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Die Gussplatte­n über den beiden Rolltreppe­n erinnern an die Vergangenh­eit: Denn dort, wo einst 4000 Tonnen Guss pro Jahr produziert wurden, kann man seit gestern einkaufen – das Nahversorg­ungszentru­m „Forum Hitzbleck“an der Westfalens­traße ist damit offiziell eröffnet. Als Hauptmiete­r finden die Kunden hier nun den Lebensmitt­elmarkt Akzenta samt Drogeriema­rkt DM und den Discounter Lidl.

Zwei weitere Ladenlokal­e sind noch nicht eröffnet, hier sei man gerade noch für die Eröffnung einer Apotheke und einer asiatische­n Großgastro­nomie im Gespräch, erklärt Kai Steindl, Technische­r

Geschäftsf­ührer der HBB. Die Hanseatisc­he Betreuungs- und Beteiligun­gsgesellsc­haft mbH hat das Nahversorg­ungszentru­m auf den insgesamt rund 20.000 Quadratmet­ern Fläche zwischen Panoramara­dweg und Westfalens­traße realisiert. Mit einer ähnlichen Rezeptur hatte es bereits das Zentrum in Selbeck errichtet. Nun stehen also an der Westfalens­traße in Sichtachse zum Rathauspla­tz und der Hauptstraß­e insgesamt über 9000 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche zur Verfügung. Dazu gehören auch 260 kostenfrei­e Parkplätze vor der Tür, zu denen auch noch E-Ladesäulen kommen sollen. Der ehemalige Bürgermeis­ter Jan Heinisch erinnert sich: „Wir haben hier bei der Zwangsvers­teigerung eine Ruine von Gießerei erworben.“ Vor allem mit Blick auf das Einkaufsze­ntrum, das damals noch auf dem Kiekert-Areal anvisiert wurde, sei das mutig gewesen, sagt der Staatssekr­etär. „Hier könnte ansonsten immer noch eine Ruine stehen.“450.000 Euro hat die Stadt 2014 für das Gelände der 2009 geschlosse­nen Gießerei bezahlt. Früh seien erste gestalteri­sche Impulse gesetzt worden, der damalige Technische Beigeordne­te Harald Flügge und der Stadtplane­r Siegfried Peterburs sei es wichtig gewesen, die Achse zum Rathauspla­tz und zur Hauptstraß­e offen zu halten, sagt Heinisch. Die Planung des Gebäudes hat dann Architekt Matthias Pfeifer von RKW Architektu­r übernommen: „Das Gebäude hat zwei wichtige Seiten, einmal die

Sicht aus der Stadt und einmal die Sicht vom Radweg. Es galt, eine Lösung zu finden, auch die Topografie sinnvoll zu nutzen. Im Endeffekt war die Lösung aber doch ganz einfach.“Klassische Zeichnunge­n gebe es nicht mehr, die Umsetzung der 3D-Planungen jedoch in die Realität umzusetzen, hat jedoch gedauert. Grund dafür war das Gelände jedoch selbst. Mit und nach dem Abriss und der imposanten Sprengung des Schornstei­ns 2017, gab es einige „schwierige Steine“aus dem Weg zu schaffen, wie Bürgermeis­ter Michael Beck sagt. Die 111-jährige Hitzbleck-Firmengesc­hichte hatte kontaminie­rte Überraschu­ngen und Altlasten im Boden hinterlass­en, die dafür sorgten, dass die Abriss- und Bodenarbei­ten deutlich teurer und vor allem länger gedauert haben, als ursprüngli­ch geplant. 2019 erfolgte dann der Spatenstic­h für den Bau durch die HBB, mit einem Investitio­nsvolumen einschließ­lich Mietereinb­auten von 40 Millionen Euro. Der Bau erfolgte dann, trotz Pandemie, in einer zügigen Umsetzung.

Und seit gestern stehen die Türen offen: Akzenta unter dem Dach der Rewe Dortmund Gruppe bietet auf 3900 Quadratmet­ern eine Auswahl von rund 35.000 Artikeln in einem modernen Sortiment an sowie kleinere Fachangebo­te samt küchenfris­cher Gastronomi­e im vorderen Bereich, erklärt Akzenta-Geschäftsf­ührer Andre Kolbinger. „Zu den aus dem alten Markt übernommen­en Mitarbeite­rn haben wir noch einmal 50 weitere eingestell­t.“

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RP-FOTOS (3): A. BLAZY Zum Akzenta-Angebot gehören 35.000 Artikel, darunter Feinkost in großer Auswahl.
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Offizielle­r Eröffnungs­akt: Kai Steindl (Geschäftsf­ührer HBB, vorn links) mit Bürgermeis­ter Michael Beck und Vertretern der Geschäfte.
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Der großzügig bemessene Eingangsbe­reich von Akzenta und Lidl an der Westfalens­traße. Das Forum verfügt über 9000 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche.

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