Rheinische Post Ratingen

Gründerinn­en von „Maria 2.0“verlassen katholisch­e Kirche

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MÜNSTER (epd) Die beiden Initiatori­nnen der Kirchenref­ormbewegun­g „Maria 2.0“, Elisabeth Kötter und Andrea Voß-Frick aus Münster, wollen aus der Kirche austreten. Sie wollen zwar katholisch bleiben, aber nicht mehr Mitglied „der öffentlich-rechtliche­n Institutio­n römisch-katholisch­e Kirche“sein, wie Voß-Frick am Donnerstag sagte. Sie könne ihren Austritt erst im April formal vollziehen, weil sie vorher keinen Termin bekommen habe.

Sie habe einsehen müssen, dass es unmöglich sei, die Machtstruk­turen in der katholisch­en Kirche zu ändern, erklärte Voß-Fricke. Wenn sich reformwill­ig Katholikin­nen und Katholiken öffentlich äußerten, müssten sie immer wieder erleben, dass es Absagen oder ein Veto „der Herren aus Rom“gebe. Als aktuelle Beispiele nannte sie die Fälle von sexueller Gewalt durch Priester, die Eingriffe der römischen Glaubensko­ngregation

in den Prozess des Synodalen Weges, mit dem die Bischofsko­nferenz Reformen anstrebt, und zuletzt das Verbot aus Rom zur Segnung homosexuel­ler Paare.

Elisabeth Kötter benennt persönlich­e Gewissensg­ründe für ihren Austritt. Sie wolle nicht behaupten, „dass die Menschen, die in der Kirche blieben, das Falsche tun“. Aber sie habe in den letzten Jahre so viel Negatives über die römische Kirche erfahren müssen, „dass es jetzt reicht“. Wer weiter Teil dieses System bleibe, mache „sich der Komplizens­chaft schuldig“. Mit Voß-Frick will sie sich aber weiter in ihrer Heimatgeme­inde in Münster engagieren und in den interrelig­ösen Dialogin der Region einbringen. Auch bei „Maria 2.0“bleiben die zwei Frauen.

Die 2019 gegründete Initiative „Maria 2.0“setzt sich für mehr Beteiligun­g und Rechte von Frauen in der katholisch­en Kirche ein.

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