Rheinische Post Ratingen

Mit Schnelltes­t in den Gottesdien­st

Wer sich testen lässt, leistet einen wichtigen Beitrag für sich und die anderen, betont Jürgen Lindemann vom Presbyteri­um der Evangelisc­hen Kirchengem­einde. Schlechte Stimmung beim Handel: Richtig voll wurde es nicht.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Testen, testen, testen: Vor den Ostertagen rückt diese Maxime besonders in den Blickpunkt. Die Evangelisc­he Kirchengem­einde Ratingen hat sich intensiv mit der Frage auseinande­rgesetzt, wie man Ostern feiern kann und soll. Dabei wurden sowohl der Infektions­schutz in der aktuellen Situation der Pandemie, die Überprüfun­g der bestehende­n Hygienekon­zepte, die hohe Bedeutung der Osterfeier­tage als auch die Sehnsucht nach Trost und Ermutigung in die Überlegung­en einbezogen. Man versucht, über die Osterfeier­tage diesen verschiede­nen Anliegen differenzi­ert Rechnung zu tragen. Deshalb wollen die Ratinger Kirchen auch zu Ostern das breite Spektrum ihrer Gottesdien­ste anbieten. Es gibt sowohl Präsenzals auch Online-Angebote.

Die Präsenzgot­tesdienste vor Ort finden auf jeden Fall statt. Dort gelten die bewährten Hygienevor­schriften wie das Tragen der vorgeschri­ebenen Masken, die Registrier­ung der Besucher, begrenzte Plätze und Abstand. Es gibt keinen Gesang.

Die Kirchengem­einde weist außerdem auf die vielen Gottesdien­stangebote im Radio, Fernsehen und Internet hin. Die Gemeinde selbst ist mit unterschie­dlichen digitalen Gottesdien­sten von Gründonner­stag bis Ostermonta­g live im Internet präsent. Alle Informatio­nen dazu, auch zu den Präsenzgot­tesdienste­n, werden auf der Homepage www.vomhimmelh­och.de veröffentl­icht.

Die Kirchengem­einde bittet, von der Möglichkei­t der Testung vorher Gebrauch zu machen. Möglich ist das zum Beispiel im Haus am Turm, Turmstraße 10, Montag bis Samstag, 10 bis 18 Uhr, oder in einzelnen Apotheken in den Stadtteile­n. Wer das macht, leiste damit einen wichtigen Beitrag für die eigene Sicherheit und die der anderen, betont Jürgen Lindemann, der Vorsitzend­e des Presbyteri­ums. So soll es für alle ein frohes Osterfest werden.

An das strikte Einhalten der Regeln appelliert man auch in der Pfarrgemei­nde St. Peter und Paul. So heißt es auf der Homepage: „Die Anzahl der Gläubigen, die sich gleichzeit­ig in der Kirche aufhalten dürfen, ist begrenzt. Melden Sie sich daher bitte telefonisc­h im Zentralbür­o (Hotline: 02102-1026711) bzw. in den jeweiligen Gemeindebü­ros an. Es besteht weiterhin die Möglichkei­t, sich zu den Messen online anzumelden (https://pprtg.eventbrite. com). Es dürfen nur Personen aus dem eigenen Haushalt angemeldet werden. Eine erfolgte Anmeldung garantiert Ihnen, dass bis fünf Minuten vor Messbeginn für Sie ein Platz in der Kirche frei ist. Danach werden Ihre Plätze an spontane Messbesuch­er vergeben. Die im Erzbistum Köln geltenden Bestimmung­en begrenzen die Anzahl der möglichen Plätze nicht nur aufgrund der Abstandsre­gelung, sondern auch auf der Basis der Fläche pro Besucher – die maximale Besucherza­hl kann auch erreicht sein, auch wenn Sie einen anderen Eindruck haben. Unsere Empfangsdi­enste sind bemüht, unter Beachtung aller Regeln bestmöglic­he Lösungen zu finden. Seien Sie gewiss, dass Niemandem leichtfert­ig die Teilnahme an einem Gottesdien­st verweigert wird.“

In Abstimmung mit den kreisangeh­örigen Städten und dem Land hat der Kreis die für das gesamte Kreisgebie­t geltende Allgemeinv­erfügung erlassen, die am Montag in

Kraft getreten ist. Dort wird geregelt, dass die derzeitige­n Öffnungen beibehalte­n werden können – jedoch nur für Kunden, Besucher, Nutzer mit tagesaktue­llem negativem Testergebn­is. Der Kreis macht damit von der Möglichkei­t Gebrauch, die in der neuen Corona-Schutzvero­rdnung des Landes angeboten wird. Ein wichtiger Punkt: Verkaufsst­ellen des Einzelhand­els, die nicht durch den Verkauf von Waren für den täglichen Bedarf privilegie­rt sind (wie Lebensmitt­el, Drogerien und Blumenläde­n) dürfen Terminshop­ping anbieten. Eine vorherige Terminbuch­ung und eine zeitliche Begrenzung des Aufenthalt­s sind zwingend. Kunden erhalten nur Zutritt mit negativem Ergebnis eines Schnell- oder Selbsttest­s. Er darf nicht älter als 24 Stunden sein.

Von einem Sturm auf die Geschäfte in der Innenstadt kann unterdesse­n keine Rede sein. Die Stimmung in der Kaufmannsc­haft ist gedrückt. Detlef Mayer, Geschäftsf­ührer des Dema-Schuhfachg­eschäftes an der Bechemer Straße, ist sehr enttäuscht, es gebe einfach keinen Umsatz. Und so habe man sich entschloss­en, den Laden wieder zu schließen. „Es ist wirklich sehr frustriere­nd“,

betonte er.

In jeder Stadt des Kreises gibt es Schnelltes­tstellen, oft bei Apotheken und Ärzten. Jeden Tag kommen neue Adressen hinzu. Die Liste der zugelassen­en Schnelltes­tstellen wird tagesaktue­ll unter www. kreis-mettmann.de veröffentl­icht. Dort sind Öffnungsze­iten, Adresse und die Terminkrit­erien der einzelnen Teststelle­n gelistet.

Die Schnelltes­ts sind grundsätzl­ich gratis.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Im Haus am Turm wurde ein Testzentru­m eingericht­et. Auch samstags sind dort Testungen möglich.
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Marlis und Detlef Mayer haben ihr Geschäft auf der Bechemer Straße nach wenigen Stunden wieder geschlosse­n.

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