IHK setzt auf Corona-Modellkommunen
Unternehmen sollen beim Impfen in die Pflicht genommen werden. Und man baut auf Konzepte.
RATINGEN (RP/kle) Die Initiative ist da. „Gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf und dem Kreis Mettmann ermuntern wir unsere großen Mitgliedsunternehmen, schon jetzt ihre Betriebsärzteschaft oder medizinischen Dienstleister zu kontaktieren. Wenn die nationale Impfstrategie ausgeweitet wird und ausreichend Impfstoff verfügbar ist, müssen innerbetriebliche Impfpläne sofort greifen können“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.
Viele Unternehmen hätten sich bereits öffentlich dazu bereit erklärt, die Impfungen über betriebsärztliche Strukturen zu unterstützen. Landrat Thomas Hendele unterstützt den Appell vehement: „Wir müssen so viel wie möglich impfen. Die Einbindung von Unternehmen, die über passende betriebsärztliche Einrichtungen verfügen, kann die Impfung erheblich beschleunigen und breitflächiger machen.“Unternehmer sollten klären, ein entsprechendes Interesse in der Belegschaft vorausgesetzt, wie Impfungen in ihrem Unternehmen ganz konkret durchgeführt werden können. Erfahrungsgemäß seien dazu innerbetrieblich zahlreiche Absprachen zu treffen. „Gut vorbereitet zu sein, ist das Gebot der Stunde. Die Impfkampagne muss nun an Fahrt gewinnen“, fordert Berghausen.
Und: Die gültige Corona-Schutzverordnung setze die richtigen Prioritäten, indem sie Schnell- und Selbsttests größere Bedeutung einräumt, erklärt Berghausen. Die aktualisierte Verordnung ziehe zwar die sogenannte Notbremse, biete aber auch Kreisen und kreisfreien Städten mit Inzidenzwerten über 100 einige Spielräume. So können dort – sofern es vor Ort ein ausreichendes Angebot für kostenlose Bürgertestungen gibt – unter anderem die Einzelhändler sowie körpernahe Dienstleister unter Auflagen wie begrenzter Kundenzahl und Terminvereinbarung öffnen, sofern Kunden einen bestätigten, tagesaktuellen negativen Schnell- oder Selbsttests vorlegen. In Kommunen mit einer Inzidenz von unter 100 ist dies auch ohne Testvorlage möglich.
„Bitter ist, dass Gastronomie, Hotellerie oder Freizeitwirtschaft dabei weiter auf der Strecke bleiben. Denn auch Restaurantbetreiber oder Veranstaltungsagenturen haben wirksame Hygienekonzepte entwickelt und können in der Kombination mit Testungen einen sicheren Betrieb gewährleisten. Daher hätten wir uns für die Außengastronomie mehr erhofft“, sagt Berghausen. Die IHK setzt darauf, dass im Zuge der Corona-Modellkommunen auch der Kreis Mettmann und die Stadt Düsseldorf zum Zuge kommen. „Die Modellkommunen sind das richtige Signal, um Innovationen als Instrument im Umgang mit der Pandemie einzuführen. Das Neanderland, aber auch die Landeshauptstadt sind bestens vorbereitet, um ein solches Pilotprojekt zum Erfolg zu führen“, betont er.