Wallhöfe: Baustellen-Ärger für Anwohner
Das große Innenstadt-Projekt hat auch unerfreuliche Begleiterscheinungen: So gab es zuletzt einen Wasserschaden in der Tiefgarage und vor allem störende Pumpgeräusche. Die Stadt steht in engem Kontakt mit Investor Tecklenburg.
RATINGEN Es ist ein millionenschweres Projekt mitten in der Innenstadt – mit Folgen für die direkten Nachbarn. Noch vor einigen Jahren hätten sie nicht damit gerechnet, dass ihnen eine Tortur bevorsteht. Doch jetzt ist die Baustelle da – mit Lärm und Dreck, mit starker Beeinträchtigung der Lebensqualität. Es geht um das große Areal an der Ecke Düsseldorfer Straße/ Wallstraße, auf dem die neuen Wallhöfe entstehen werden.
Es ist ein Projekt, das angesichts topographischer Verhältnisse nicht einfach zu realisieren ist. Betroffene Bürger, die von ihren Wohnungen aus direkt auf die Baustelle schauen können, hatten berichtet, dass man ständig einem hohen Lärmpegel ausgesetzt sei. „Während der Nacht laufen häufig geräuschvoll Pumpen, um das Grundwasser abzupumpen. Der ständige Lärm dringt auch durch geschlossene Fenster“, schilderte ein Anwohner.
Die durchgeführten Ausschachtungsarbeiten führten leider immer wieder zu Lärmspitzen, die technisch unvermeidbar seien, weil die Bodenverhältnisse auf der Baustelle wegen des im Erdreich vorhandenen, sehr harten Felssteines schwierig seien, betonte die ausführende Firma Tiefbau Sanders.
So habe man einen anderen, geräuschärmeren Meißel zum Einsatz gebracht und zudem die Baustelle durch einen massiven Bauzaun aus Holz abgeschirmt, um den aus der Baugrube kommenden Schall möglichst von der Straße weg abzulenken. Zudem bietet man den Betroffenen (wie schon im vergangenen Herbst) Ersatzwohnraum an, falls die aktuelle Situation unerträglich werden sollte.
Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, versicherte, dass er sich im engen Austausch mit Investor Tecklenburg befinde. Eine Baustelle dieser Dimension bringe zwangsläufig Probleme mit sich und sorge wegen der räumlichen Nähe auch für starke Belastungen. Daraus machte Kral keinen Hehl.
Nicht gerade begeistert zeigte er sich angesichts der Tatsache, dass vor wenigen Tagen plötzlich Wasser in der Tiefgarage stand. Mehrere Bewohner der Häuser Düsseldorfer Platz 2/Gartenstraße hatten festgestellt, dass durch mehrere Fenster der Tiefgarage Wasser eingedrungen war. Es hatten sich bereits kleine Seen gebildet, sodass ein Betreten des betroffenen Bereiches ohne Stiefel nicht möglich war, hieß es in einer Mitteilung an die zuständige Firma und die Stadt (das Schreiben liegt der RP vor).
Dem Beirat der Eigentümergemeinschaft sei es im Laufe des Abends gelungen, einen Mitarbeiter auf der Baustelle zu erreichen. Er sah sich den Wasserschaden an und telefonierte mit einem Kollegen. Es gelang dem Mitarbeiter, die unmittelbare Gefahr zu beseitigen: Ein dicker Schlauch, durch den Wasser abgepumpt werden sollte, war geplatzt. Da sich dieser Schlauch auf dem Grundstück der Häuser Düsseldorfer Platz 2/Gartenstraße 3 befand, ergossen sich die Wassermengen in die Tiefgarage der genannten Häuser.
In einem Schreiben des Investors Tecklenburg, das der RP ebenfalls vorliegt, heißt es: Der Wasserschaden resultiere vermutlich aus einer Sabotage. Eine Schlauchverbindung habe sich gelöst, Wasser habe die Tiefgarage geflutet. Die Fima Sanders werde Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt erstatten. Ein Reinigungsunternehmen werde die Pfützen beseitigen.