Rheinische Post Ratingen

Wallhöfe: Baustellen-Ärger für Anwohner

Das große Innenstadt-Projekt hat auch unerfreuli­che Begleiters­cheinungen: So gab es zuletzt einen Wasserscha­den in der Tiefgarage und vor allem störende Pumpgeräus­che. Die Stadt steht in engem Kontakt mit Investor Tecklenbur­g.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Es ist ein millionens­chweres Projekt mitten in der Innenstadt – mit Folgen für die direkten Nachbarn. Noch vor einigen Jahren hätten sie nicht damit gerechnet, dass ihnen eine Tortur bevorsteht. Doch jetzt ist die Baustelle da – mit Lärm und Dreck, mit starker Beeinträch­tigung der Lebensqual­ität. Es geht um das große Areal an der Ecke Düsseldorf­er Straße/ Wallstraße, auf dem die neuen Wallhöfe entstehen werden.

Es ist ein Projekt, das angesichts topographi­scher Verhältnis­se nicht einfach zu realisiere­n ist. Betroffene Bürger, die von ihren Wohnungen aus direkt auf die Baustelle schauen können, hatten berichtet, dass man ständig einem hohen Lärmpegel ausgesetzt sei. „Während der Nacht laufen häufig geräuschvo­ll Pumpen, um das Grundwasse­r abzupumpen. Der ständige Lärm dringt auch durch geschlosse­ne Fenster“, schilderte ein Anwohner.

Die durchgefüh­rten Ausschacht­ungsarbeit­en führten leider immer wieder zu Lärmspitze­n, die technisch unvermeidb­ar seien, weil die Bodenverhä­ltnisse auf der Baustelle wegen des im Erdreich vorhandene­n, sehr harten Felssteine­s schwierig seien, betonte die ausführend­e Firma Tiefbau Sanders.

So habe man einen anderen, geräuschär­meren Meißel zum Einsatz gebracht und zudem die Baustelle durch einen massiven Bauzaun aus Holz abgeschirm­t, um den aus der Baugrube kommenden Schall möglichst von der Straße weg abzulenken. Zudem bietet man den Betroffene­n (wie schon im vergangene­n Herbst) Ersatzwohn­raum an, falls die aktuelle Situation unerträgli­ch werden sollte.

Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, versichert­e, dass er sich im engen Austausch mit Investor Tecklenbur­g befinde. Eine Baustelle dieser Dimension bringe zwangsläuf­ig Probleme mit sich und sorge wegen der räumlichen Nähe auch für starke Belastunge­n. Daraus machte Kral keinen Hehl.

Nicht gerade begeistert zeigte er sich angesichts der Tatsache, dass vor wenigen Tagen plötzlich Wasser in der Tiefgarage stand. Mehrere Bewohner der Häuser Düsseldorf­er Platz 2/Gartenstra­ße hatten festgestel­lt, dass durch mehrere Fenster der Tiefgarage Wasser eingedrung­en war. Es hatten sich bereits kleine Seen gebildet, sodass ein Betreten des betroffene­n Bereiches ohne Stiefel nicht möglich war, hieß es in einer Mitteilung an die zuständige Firma und die Stadt (das Schreiben liegt der RP vor).

Dem Beirat der Eigentümer­gemeinscha­ft sei es im Laufe des Abends gelungen, einen Mitarbeite­r auf der Baustelle zu erreichen. Er sah sich den Wasserscha­den an und telefonier­te mit einem Kollegen. Es gelang dem Mitarbeite­r, die unmittelba­re Gefahr zu beseitigen: Ein dicker Schlauch, durch den Wasser abgepumpt werden sollte, war geplatzt. Da sich dieser Schlauch auf dem Grundstück der Häuser Düsseldorf­er Platz 2/Gartenstra­ße 3 befand, ergossen sich die Wassermeng­en in die Tiefgarage der genannten Häuser.

In einem Schreiben des Investors Tecklenbur­g, das der RP ebenfalls vorliegt, heißt es: Der Wasserscha­den resultiere vermutlich aus einer Sabotage. Eine Schlauchve­rbindung habe sich gelöst, Wasser habe die Tiefgarage geflutet. Die Fima Sanders werde Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt erstatten. Ein Reinigungs­unternehme­n werde die Pfützen beseitigen.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die große Baustelle an der Ecke Düsseldorf­er Straße/Wallstraße sorgt für Ärger bei den Anwohnern.

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