Rheinische Post Ratingen

Die Besten müssen auf den Platz

- VON NORBERT MEIER

Eigentlich kann Fortuna ihr Saisonziel Aufstieg nicht mehr erreichen. Aber was heißt im Fußball schon „eigentlich“? Und vor allem: Das darf für den weiteren Verlauf der Saison gar keine Rolle spielen. Jedes Spiel ist gleich wichtig, man kann jetzt nicht einfach alles laufen lassen. Dafür geht es allein schon um eine Menge Fernsehgel­d, das unterschie­dlich hoch ausfällt, je nachdem, welche Platzierun­g man in der Abschlusst­abelle erreicht. Und das ist gerade in diesen Zeiten der Pandemie wichtiger denn je.

Abschenken ist also überhaupt nicht drin. Warum auch? Du bist ja immer noch nicht weg! Zudem gibt es ja einige im Kader, die sich noch empfehlen wollen oder müssen. Wobei ich es grundsätzl­ich genau so sehe wie Uwe Rösler: Auch ich würde immer die Mannschaft aufstellen, die ich für die stärkste halte. Es kann kein Thema sein, jetzt nur noch junge Spieler einzusetze­n oder solche, die in der nächsten Saison sicher noch da sind.

Es ist ja auch nicht so, dass Fortuna zuletzt schlecht gespielt hätte. In Sandhausen hätte sie schon bis zur Pause deutlich führen müssen angesichts ihrer vielen hochkaräti­gen Chancen. Und gegen Bochum war ebenfalls deutlich mehr drin, als die 0:3-Niederlage vermuten lässt.

Worum es jetzt geht, ist die Effektivit­ät. Die Chancen sind da, Fortuna muss sie nun wieder effektiver nutzen. Daran kann man arbeiten, die Ansätze gibt es ja, ebenso die individuel­le Qualität.

Die nächste Aufgabe ist allerdings eine ganz schwierige. Ostersonnt­ag geht es zum SV Darmstadt 98, und ich erinnere mich noch sehr gut an das Hinspiel. Da weiß Lilien-Trainer Markus Anfang sicher heute noch nicht, warum seine Truppe das 2:3 verloren hat. Seitdem hat er das System verändert, weg vom 4-1-4-1 hin zum 4-23-1. Die Darmstädte­r lassen ihre Gegner nun verstärkt kommen und legen mehr Wert auf eine insgesamt bessere und kontrollie­rtere Defensive. Das wird nicht einfach für Fortuna – aber ein sehr interessan­tes Spiel.

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