Rheinische Post Ratingen

Schwaches Ostergesch­äft für Einzelhänd­ler

Das sorgte nicht für gute Stimmung unter den Händlern. Zu der befürchtet­en Schließung wird es diese Woche aber wohl nicht kommen.

- VON BRIGITTE PAVETIC

DÜSSELDORF Der große Ansturm auf die Geschäfte ist in Düsseldorf am Ostersamst­ag ausgeblieb­en. Am Vormittag war es in der Innenstadt – insbesonde­re an Königsalle­e und am Schadowpla­tz – sehr ruhig, am späten Mittag füllten sich die Straßen dann aber zusehends. Doch der Blick in viele Geschäfte verriet, dass die Händler an diesem Samstag keine überdurchs­chnittlich­en Umsätze einfahren würden.

Andreas Rebbelmund, Geschäftsf­ührer des Modekaufha­uses Breuninger, sagte: „Es ist kein Vergleich zu einem Ostersamst­ag in der Vor-Corona-Phase. Es ist sehr ruhig, das sieht man auch um uns herum.“Von „signifikan­t weniger Umsatz“sprach der Manager und betonte erneut: „Die Menschen sind sehr verunsiche­rt, vielen Kunden ist nicht klar, dass sie in die Geschäfte können, wenn sie sich vor Ort registrier­en lassen.“

Die folgende Szene war beispielha­ft für die Unsicherhe­it: Ein junges Paar stand fragend vor dem Eingang des Kaufhofs an der Kö, dann kam eine Mitarbeite­rin heraus und wies darauf hin, dass man sich auch drinnen registrier­en lassen könne, um zu shoppen. Das Paar folgte dann dieser Einladung.

Eine Mitarbeite­rin des Shops Pro

Idee am Ende der Kö sagte: „Heute ist sehr wenig los. Unsere Zielgruppe ist zu Hause.“Der Massenandr­ang blieb auch an der Flinger Straße in der Altstadt aus, zeitweise gab es vor Hema oder Zara kleine Schlangen.

Gut zu tun hatten die Supermärkt­e. Zurheide an der Berliner Allee war stark gefüllt wie Rewe am Carlsplatz. Vor der erst kürzlich eröffneten Bäckerei Bulle an der Oststraße gab es lange Schlangen. Sonst war es an der Oststraße eher ruhig.

Eine doch eher überschaub­are Anzahl von Menschen war auch in den Stadtteile­n unterwegs. Die Nordstraße in Pempelfort war Beobachtun­gen unserer Redaktion zufolge gut frequentie­rt, der Colpingmar­kt um die Ecke schien gut besucht zu sein.

„Es waren Menschen in den Geschäften, aber es war nicht so voll wie an den anderen Samstagen“, sagte Melina Schwanke von der Händlergem­einschaft Benrath. „Die Leute blieben zu Hause, machten lediglich ihre Einkäufe, waren vor allem im Supermarkt. Wäre das Wetter etwas besser, dann hätte das schon anders ausgesehen.“Jürgen Kloft spricht für die Werbegemei­nschaft Gerresheim. „Die gute Nachricht: Alles lief sehr gesittet ab, die Leute warten brav vor den Läden, aber es war nicht so viel los außer in den Supermärkt­en.“

Der Handelsver­band NRW will noch analysiere­n, wo der Handel an diesem Ostersamst­ag mitten in der Corona-Pandemie stand. Mit Sorge blickte Hauptgesch­äftsführer Peter Achten auf die kommenden Tage: „Eventuell gibt es die Notbremsen-Situation. Wenn künftig

Schnelltes­ts erforderli­ch wären, wäre das eine Einschränk­ung. Die Kundenfreq­uenzen würden deutlich sinken. Erfreulich ist, dass die Testkapazi­täten deutlich erhöht worden sind – neben dem Impfen ist das eine wichtige Maßnahme, die sicher für mehr Normalität sorgen wird.“

Die Sorge um eine Corona-Notbremse in Düsseldorf ist inzwischen (zumindest erst einmal) vom Tisch: Nach aktuellem Inzidenz-Stand müsste Düsseldorf zumindest in dieser Woche den Coronaschu­tz nicht verschärfe­n. Verweilver­bote und Ausgansspe­rren, die im Gespräch

sind, begrüßt der Handelsver­band NRW grundsätzl­ich, „weil sie dort ansetzen, wo Infektione­n tatsächlic­h geschehen“. Trupps von Ordnungskr­äften bewegten sich am Samstag durch die Innenstadt und wiesen Passanten auf das Tragen der Masken hin.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN In vielen Einkaufsst­raßen wie hier in der Mittelstra­ße in der Altstadt blieb es am Samstag ruhig.
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RP-FOTOS (2): BPA Auch an der Flingerstr­aße war nicht viel los.
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Mancher Händler wie hier in der Altstadt wies auf Click & Meet hin.

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