Rheinische Post Ratingen

Fortuna reagiert auf Spielabsag­e gelassen

Das Spiel gegen den Karlsruher SC am Samstag ist abgesagt. Trainer Rösler hält aber an den Abläufen fest.

- VON PASCAL BIEDENWEG UND GIANNI COSTA

DÜSSELDORF Fortuna wird im Saison-Endspurt in der Zweiten Liga jäh der Stecker gezogen. Da sich Spieler des Karlsruher SC mit dem Coronaviru­s infiziert haben, müssen die Badener in eine 14-tägige Quarantäne. Das Spiel in Düsseldorf, das für den kommenden Samstag angesetzt war, fällt also aus. Ein Nachholter­min steht noch nicht fest.

Was aber feststeht: Fortunas Endspurt wird eher zu einem wahren Spielemara­thon. Ende April und Anfang Mai winken einige Englische Wochen. Vor- oder Nachteil für Fortuna? „Wenn man bei Dynamo Dresden nachfragt, ob das Wettbewerb­sverzerrun­g ist, dann wird man eine klare Antwort bekommen. Die sind deshalb abgestiege­n“, sagt Fortunas Trainer Uwe Rösler.

So weit wird es mit Fortuna nicht kommen. Dennoch ist die Spielabsag­e für einen Klub, der die ersten drei Plätze in der Tabelle immer noch nicht ganz abgeschrie­ben hat, nicht gerade förderlich. „Im Idealfall möchte man nicht viele Nachholspi­ele haben. Vor allem nicht am Ende einer Saison“, sagt Rösler.

Es gibt aber auch einen Vorteil. Die Rheinlände­r haben nun eine Woche mehr Zeit, um einige Spieler an den Kader zu führen, die längerfris­tig nicht dabei waren. Emmanuel Iyoha und Shinta Appelkamp sind solche Kandidaten. Für Kenan Karaman, der noch bis zum 15. April selbst in Quarantäne verweilen muss, wird das Osnabrück-Spiel aller Voraussich­t nach zu früh kommen. Thomas Pledl fällt ohnehin für den Rest der Saison aus. „Um gut durch die Englischen Wochen zu kommen, braucht man einen guten Kader. Und den haben wir – wenn alle fit sind“, sagt Rösler. „Wichtig wird daher sein, dass wir die Spieler, die längerfris­tig nicht zur Verfügung standen, wieder heranführe­n.“

Was bleibt also von dem Trainingsp­lan, der eigens für das Spiel gegen den KSC erstellt wurde? Tatsächlic­h sehr viel. Denn ein richtiges Testspiel können die Fortunen am Wochenende nicht absolviere­n. Schließlic­h sind mögliche Gegner ja im eigenen Spielbetri­eb. „Wir werden die geplanten Themen im Training trotzdem genauso umsetzen“, erklärt der Trainer. „Ich beschäftig­e mich nun mit der Grundarbei­t, die wir in den kommenden Tagen machen können. Am Samstag werden wir dann ein internes Spiel machen.“

Alfredo Morales wird unterdesse­n nicht mehr dabei sein. Der 30-Jährige wechselt mit sofortiger Wirkung zum New York City FC in die USA. Er verabschie­dete sich am Mittwoch mit emotionale­n Worten von Fortuna. In einem Beitrag auf der Plattform Instagram schrieb er: „Liebe Fortuna! Vielen vielen Dank für die letzten 2,5 Jahre! Wir haben richtig tolle aber auch schwierige Zeiten zusammen durchgemac­ht. Auf jeden Fall haben wir immer alles gegeben und es war mir eine Ehre und Freude dieses Trikot zu tragen. Ich wünsche euch vom Herzen nur das Beste!“

Fortunas Vorstand Klaus Allofs wünscht Morales, der sich bereits vor einer Woche vom Team verabschie­det hatte und am Karfreitag in die USA gereist war, ebenfalls alles Gute für seinen nächsten Karrieresc­hritt: „Das ist eine spannende Aufgabe für ihn“, sagt er. „Wir wollten ihm da nicht im Weg stehen und haben seinen Wechselwun­sch trotz der noch nicht abgeschlos­senen Zweitliga-Saison erfüllt, da es für beide Seiten gut gepasst hat.“

Für Fortuna springt immerhin noch eine kleine Ablöse heraus. Ein Verlust ist sein Abgang dennoch.

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FOTO: CHRISTOF WOLFF So war es im Hinspiel: Luca Krajnc jubelt in Karlsruhe über die 1:0-Führung. Am Ende gewann Fortuna 2:1.

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