Rheinische Post Ratingen

Die Woche der Wahrheit für die Düsseldorf­er EG

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DÜSSELDORF (bs-) Keine vier Monate ist die Saison der Deutschen Eishockey Liga, alt, aber diese Woche ist sie für sechs der 14 Teams schon wieder vorbei. Am Sonntag endet die Hauptrunde – natürlich auch für die Düsseldorf­er EG, die vor der Woche der Wahrheit steht: sieben Tage, vier Spiele. Danach weiß sie, ob sie zu den besten vier Teams der Nordgruppe gehört oder die Play-offs vom heimischen Sofa aus verfolgen muss.

Zumindest finanziell macht das in Corona-Zeiten keinen Unterschie­d mehr. Fans in den Hallen sind weiter nicht erlaubt, und Play-off-Prämien von Sponsoren, wie in normalen Spielzeite­n, gibt es aktuell nicht. „Wir generieren keine Mehreinnah­men“, sagt Harald Wirtz, „der Mehrwert liegt leider nur im sportliche­n Erfolg.“Ganz so einfach sei es aber nicht, sagt der Geschäftsf­ührer, natürlich ist es ein Unterschie­d, ob ein Klub in der heißen Phase des Eishockey-Jahres noch dabei ist: „Sportliche­r Erfolg bedeutet für uns und unsere Sponsoren mehr Aufmerksam­keit. Und die wollen wir ihnen bieten. Gerade in dieser Saison, in der sie uns fast zu 100 Prozent die Treue gehalten haben.“

Umso besser, dass sich das Team stabilisie­rt hat. „Wir hatten eine Phase, in der wir nicht nur nicht gepunktet, sondern auch schlecht gespielt haben. Das muss man so klar sagen. Aber jetzt punkten wir nicht nur, sondern spielen auch gut. Wir sind wieder auf Kurs“, sagt Sportdirek­tor Niki Mondt, dessen Team zwischenze­itlich auf den vorletzten Platz abgerutsch­t war. Doch seitdem es gegen die Teams aus dem Süden geht, hat die DEG in zehn Spielen siebenmal gepunktet und fünfmal glatt nach 60 Minuten gewonnen. Zuletzt gab es vier Punkte gegen die Topteams aus Ingolstadt (5:4) und Mannheim (2:3 nach Verlängeru­ng). Danach stand die DEG wieder auf Rang vier.

Will sie den halten, muss das so weitergehe­n: am Montag heute (18.30 Uhr) in Nürnberg, Dienstag und Freitag gegen Augsburg, Sonntag in München. Drei auf dem Papier eher einfachere Spiele, eins bei einem Topteam. Da kann man rechnen und spekuliere­n, doch bei der DEG machen sie das angeblich nicht. „Wir fangen beim ersten Spiel an und hätten gern drei Punkte“, sagt Trainer Harold Kreis. Mondt sieht es ähnlich: „Es ist eine alte Phrase, aber wir schauen nur auf uns. Es kann sein, dass wir keinen einzigen Punkt brauchen, es kann sein, dass wir drei Spiele gewinnen und es nicht reicht. Und es ist eh nicht gesagt, dass wir in Nürnberg gewinnen und in München verlieren.“

Das ist es in der Tat nicht. Das Hinspiel gewann die DEG ja überrasche­nd gegen München. Warum also nicht nochmal am Sonntag? Anderersei­ts ist das heutige Spiel beim Süd-Schlusslic­ht aus Nürnberg alles andere als ein Selbstläuf­er. Zuletzt haben die Franken fünfmal in Folge gepunktet, vor allem zu Hause werden sie immer stärker. Das weiß auch Mondt: „Wenn man sich nur die letzten Spiele ansieht, haben die Nürnberger nichts mehr mit dem Tabellenke­ller zu tun. Die werden uns nichts schenken. Wir müssen das Spiel so angehen, wie gegen anderen Gegner.“Sonst könnte die Saison schon am Sonntag enden.

„Wir fangen beim ersten Spiel an und hätten gerne drei Punkte“Harold Kreis

Trainer Düsseldorf­er EG

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