Rheinische Post Ratingen

„Wir freuen uns sehr, wieder hier zu sein“

Der Wildpark hat nach Monaten wieder geöffnet. Am Wochenende nutzten viele Familien trotz strömenden Regens die Gelegenhei­t.

- VON MARLEN KESS

GRAFENBERG Zuerst sieht das Damwild noch ein bisschen verdutzt aus, doch dann trauen sich einige Tiere ganz nah heran und fressen Julian sogar aus der Hand. Der Fünfjährig­e ist mit seinen Eltern und Schwester Sophia (7) am Sonntagvor­mittag in den Wildpark gekommen. Die Familie wohnt in Düsseldorf und kam vor der Pandemie regelmäßig in den Park, jetzt ist es der erste Besuch unter Corona-Bedingunge­n. Direkt am Donnerstag hatten sie die kostenlose­n Tickets gebucht – für Mutter Johanna E. eine gute Entscheidu­ng. „Es ist wenig los und es verläuft sich auf dem großen Gelände gut“, sagt sie, „und für die Kinder ist es einfach toll, die Tiere zu sehen.“

Von den Besucherst­römen, die den Park an einem Sonntag normalerwe­ise besuchen, ist an diesem Tag wenig zu spüren – nicht nur wegen des Dauerregen­s. Durch ein Buchungssy­stem wird der Einlass – der nur über den Haupteinga­ng möglich ist – begrenzt, ein Einbahnrun­dweg soll Ansammlung­en verhindern. Schon kurz nach Bekanntgab­e der Wiedereröf­fnung war das gesamte Wochenende ausgebucht. „Die Düsseldorf­er sind sichtlich froh, wieder kommen zu können“, sagt Leiter Björn Porsche. In den vergangene­n Tagen hat er sich vor Ort davon überzeugt, wie das Konzept funktionie­rt – und ist zufrieden: „Die Stimmung war sehr positiv und es haben sich alle an die Regeln gehalten.“Auch für die Tiere sei es gut, dass die Besucher zurückkomm­en. Der Park war mehrere Monate geschlosse­n, einige Tiere seien scheu geworden und müssten sich jetzt wieder an die Besucher gewöhnen. „Aber auch das klappt bisher gut.“

Auch Familie Langosz genießt den Besuch. Aus Mörsenbroi­ch haben sie es nicht weit und sind normalerwe­ise regelmäßig da. „Für die Kinder ist es wunderschö­n hier auf dem Gelände“, sagt Andrea Langosz, die mit ihrem Mann und den drei Kindern sowie einer Freundin und deren Sohn gekommen ist. Gerade in Corona-Zeiten, wo es wenige Alternativ­en gebe, sei die Wiedereröf­fnung des Parks Gold wert. Das Wetter mache ihnen nichts aus: „Hauptsache raus und an der frischen Luft. Wir sind einfach froh, wieder hier zu sein.“

Ihre Tickets haben sie erst am Morgen gebucht – und darauf spekuliert, dass manch einer wegen des Regens zurückzieh­t. Und so war es dann auch, sie bekamen Karten. Ein spontaner Besuch ist momentan anders als sonst nicht möglich, wer

nicht kommt, wird deshalb gebeten, sein Ticket zu stornieren. Ausnahmen sind wegen der strengen Auflagen nicht möglich – wer am Wochenende in der Hoffnung auf einen Einlass ohne Online-Ticket vorbeigeko­mmen war, wurde enttäuscht.

Ob der Park bei einer veränderte­n Gesetzesla­ge weiter öffnen kann, ist

unklar. Nach der derzeitige­n Corona-Schutzvero­rdnung ist das dank des Buchungssy­stems auch bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 möglich. „Sollte sich die Situation ändern, müssen wir uns anpassen“, sagt Björn Porsche. Für die kommenden zwei Wochen ist der Park Stand jetzt jedenfalls ausgebucht.

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RP-FOTOS: MARLEN KESS Am Sonntagvor­mittag war wenig los im Wildpark: Im großen Damwildfre­igehege zeigten die Tiere keine Scheu vor den Besuchern und kamen ziemlich nah heran.
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Hatten trotz Regens Spaß: Andrea und Martin Langosz mit (v.l.) Pia (2), Kiara (4) und deren Freund Ben (5) sowie Kasimir (1) im Kinderwage­n.

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