Borussia Düsseldorf entwickelt Lernplattform für Schulen
Das Tischtennis-Zentrum am Staufenplatz wurde tagelang für das Projekt gescannt und auch die Mannschaft um Timo Boll machte mit.
GRAFENBERG Homeschooling, digitales Lernen und Distanzunterricht sind alles Schlagworte, die in den vergangenen 13 Monaten für Lehrer, Schüler und Eltern zunehmend an Bedeutung gewonnen haben. „Wir haben digitale Lernplattformen zur Verfügung gestellt. Welche Schule welche Lernplattform nutzt, bleibt ihnen überlassen“, sagt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. „Diese Lernplattformen müssen aber auch mit Inhalten gefüllt werden.“
Genau das hat Borussia Düsseldorf jetzt getan. Zusammen mit den 3D-Spezialisten Werft 6 und dem
Schulverwaltungsamt entwickelte einer der erfolgreichsten Sportvereine Deutschlands ein Tischtennis-eLearning-Programm für Schulen. „Die Idee kam mir im ersten Lockdown, als ich zu Hause für meine Kinder zum Lehrer, auch zum Sportlehrer mutierte“, erläutert Borussia-Manager Andreas Preuß. „Ich habe gemerkt, wie groß die Herausforderungen, die Möglichkeiten und auch die Nicht-Möglichkeiten des Homeschoolings sind.“Inspiriert vom eLearning-Angebot der Mahn- und Gedenkstätte und vom virtuellen 3D-Angebot von Werft 6 entwickelten die Borussen den Plan des virtuellen Tischtennis-Lernprogramms.
„Das deutsche Tischtennis-Zentrum am Staufenplatz wurde tagelang gescannt. Wir hatten Lehrer als Berater, Schüler und Trainer waren dabei und auch unsere gesamte Profimannschaft hat mitgemacht. Allen voran Deutschlands bester Tischtennisspieler aller Zeiten, Timo Boll“, berichtet Preuß. „Es war eine ideale Symbiose, die die gesamte Tischtennis-Welt vereint.“
Herausgekommen ist ein „superinnovatives, für Schüler ansprechendes Programm“, wie Sportlehrer Benjamin Schmitz meint. „Ich habe bisher nur positive Rückmeldungen erhalten“, verrät Schmitz. „Schüler sind meist nicht so begeistert, wenn es im Sportunterricht darum geht, Theorie zu vermitteln. Das neue Programm weckt auf zeitgemäße Weise die Neugier und vermittelt sporttheoretische Inhalte auf interessante Weise.“
Auf dem virtuellen Rundgang durchs Tischtennis-Zentrum gibt es etwa ein Quiz von A wie Aufschlag bis Z wie Zählweise, Kreuzworträtsel und Übungseinheiten mit dem ehemaligen Weltranglistenersten Timo Boll. Das Ziel ist es jetzt, so schnell wie möglich über eine Cloud allen Lernplattformen das Tischtennis-Tool zur Verfügung zu stellen. Das Programm ist auch unter www.werft6.com und auf www.borussia-duesseldorf.com abrufbar. „Es ist eine Möglichkeit, für alle Tischtennis-Freunde ihr Wissen zu erweitern und zu vertiefen“, sagt Preuß. „Es kann in die Trainingsmethodik von Verbänden und Vereinen einfließen. Und auch Experten werden Neues entdecken.“
Die Borussia bringt Tischtennis in neuer Form in die Schulen. „Sie schafft es, dass ihr Sport auch in der Krise nicht abtaucht, sondern sichtbar bleibt und ist damit Anreger und Vorbild für andere“, lobt Hintzsche. „Das kann aber den Sport als gemeinsame Bewegung mit den ganzen sozialen und gesundheitlichen Vorteilen nicht ersetzen.“