Rheinische Post Ratingen

IG Bau muss in 800 Streitfäll­en beraten

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METTMANN (RP) Trotz der Corona Pandemie gehen die Bau-Arbeitgebe­r sehr unnachsich­tig mit Arbeitnehm­ern um. Zu diesem Schluss kommt die Gewerkscha­ft IG Bau in ihrer Jahresbila­nz zum Thema juristisch­er Beistand: Die Rechtsschu­tzexperten der IG Bau Düsseldorf waren 2020 insgesamt 800 Mal gefragt.

Dabei gab es eine große Spannbreit­e an Konfliktth­emen, wie der Bezirksvor­sitzende Uwe Orlob mitteilt: „Vom Verdiensta­usfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutz­masken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetr­euung – die Corona-Pandemie hatte zahlreiche Rechtsstre­itigkeiten auch im

Kreis Mettmann zur Folge.“

Vielfach wurden die Ratsuchend­en per Telefon beraten. Unterm Strich stieg der Anteil bei den für den Kreis Mettmann zuständige­n Experten der IG Bau Düsseldorf um 42 Prozent. „Viele Streitfäll­e gab es in der Gebäuderei­nigung. Beschäftig­te klagten über finanziell­e Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeit­ergeldes, über teils eklatante Defizite beim Arbeitssch­utz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Orlob.

In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthalt­ene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunde­n gegangen. Ein weiterer Schwerpunk­t sei das Thema „Kinderbetr­euung“gewesen. „Bauarbeite­r, Forstbesch­äftigte und Reinigungs­kräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlosse­n sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Orlob. Der Gewerkscha­fter appelliert an Beschäftig­te, sich auch in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkscha­ft zu suchen.

Anspruch auf kostenlose­n Rechtsschu­tz haben alle Gewerkscha­ftsmitglie­der. Informatio­nen dazu gibt es im IG Bau-Büro unter der Telefonnum­mer 0211/3559490).

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FOTO: DPA In einigen Fällen wurde zu wenig Kurzarbeit­ergeld gezahlt.

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