Rheinische Post Ratingen

Märchenzoo freut sich über Besucher

Eintrittsg­elder sichern das Überleben des Zoos. Auch die Tiere genießen wieder die Aufmerksam­keit.

- VON SANDRA GRÜNWALD

RATINGEN Rund sechs Monate musste der Märchenzoo Blauer See im vergangene­n Jahr seine Tore für Besucher schließen. „Der letzte Lockdown hat vier Monate gedauert“, erzählt Thomas Klimmeck-Kohnen, der den Märchenzoo gemeinsam mit seiner Frau Heike betreibt.

„Das war hart, weil die Kosten ja eins zu eins weiterlauf­en.“Der Märchenzoo musste für Strom und Wasser weiter aufkommen, genauso für die Heizkosten des Wachbären-Innengelän­des, die Futter- und Tierarztko­sten. „Das geht erst einmal an die Reserven“, meint Klimmeck-Kohnen. Glückliche­rweise wurden die staatliche­n Hilfen schnell bewilligt. „Es ist ein bisschen mehr als der Tropfen auf den heißen Stein“, meint Thomas Klimmeck-Kohnen. Aber lange nicht genug, um die Kosten zu stemmen. „Wir können ja keine Kosten einsparen“, erklärt er. „Wir können nicht mit dem Tierarzt schludern oder Futter reduzieren.“

Deshalb hat sich der Märchenzoo auch etwas einfallen lassen. Die Märchensti­mme des Zoos Anna Tefert hat während des Lockdowns das Märchen „Rapunzel“nach den Gebrüdern Grimm eingesproc­hen, das nun auf CD gegen eine Spende für die Zootiere erhältlich ist. So können die kleinen und auch großen Märchenfre­unde überall und zu jeder Zeit dem Märchen lauschen.

Seit dem 8. März hat der Märchenzoo Blauer See nun endlich wieder für Besucher geöffnet. Darüber freuen sich nicht nur die Betreiber, sondern auch die Tiere. „Ich glaube, dass die Tiere die Menschen vermisst haben“, sagt Thomas Klimmeck-Kohnen. So konnten die Besucher die ersten schönen Tage in der ersten Osterferie­n-Woche auskosten.

„Die ersten schönen Tage des Jahres sind die wichtigste­n“, betont Klimmeck-Kohnen. „Wenn die Leute wieder rauswollen.“Ein kleiner Trost ist es, dass der vier Monate lange Lockdown in den Wintermona­ten stattfand, die in der Regel sowieso weniger Besucher anlocken. „Die schönen Wochen kommen erst noch“, meint Klimmeck-Kohnen hoffnungsv­oll.

Natürlich ist der Märchenzoo-Besuch

nur unter Corona-Sicherheit­smaßnahmen möglich. „Man muss sich anmelden“, erklärt der ZooChef. „Dann müssen die Abstände gewahrt werden. Auf dem Gelände herrscht Maskenpfli­cht.“

Außerdem muss der Märchenzoo

die Kontaktdat­en der Besucher zwecks Nachverfol­gung sammeln. „Wir bitten unsere Gäste, die Daten schon von Zuhause mitzubring­en“, sagt Thomas Klimmeck-Kohnen. „Das läuft ganz unproblema­tisch.“

Insgesamt kann der Märchenzoo seine Besucher nur loben. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen sehr disziplini­ert sind, wenn sie sich in der Anlage bewegen.“

Rund fünfzig Personen dürfen derzeit zeitgleich den Märchenzoo besuchen. „Dann ist es ein bisschen gefüllter, aber es bleibt trotzdem noch genug Platz, um sich gegenseiti­g aus dem Weg zu gehen“, sagt Klimmeck-Kohnen. Schließlic­h sollen sich Gäste und Betreiber sicher fühlen.

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RP-FOTOS (3): ACHIM BLAZY Der Märchenzoo hat wieder geöffnet. Die Kindergrup­pe von Andrea Jetz-Dolicki striegelt Pferde und Esel.
 ??  ?? Reinemache­n für die Gäste: Thomas Kohnen befreit die Schneewitt­chen Station von Laub.
Reinemache­n für die Gäste: Thomas Kohnen befreit die Schneewitt­chen Station von Laub.
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Ein Pfau spaziert über die Dächer im Märchenzoo.

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