Durch Bewegung ins Gleichgewicht
Ute Ladewig (58) betreibt in Ratingen eine Praxis für „Kinesiologie mit System“.
RATINGEN Ute Ladewig (58) betreibt in Ratingen eine Praxis für „Kinesiologie mit System“und ist freiberuflich im Bereich Coaching und Begleitende Kinesiologie für Familien und Menschen in jedem Alter tätig.
Was genau ist Kinesiologie? LADEWIG: Kinesiologie heißt übersetzt „die Lehre von der Bewegung“. Dabei gehen wir von einem Zusammenspiel von innerer und äußerer Bewegung aus. Also, wie bewegt sich der Körper, aber auch, was wird an uns herangetragen, welche Gefühle und Gedanken bewegen uns im Inneren. Außerdem berücksichtigen wir Körperfunktionen, zum Beispiel den Stoffwechsel. Es gilt, das alles ins Gleichgewicht zu bringen.
Das ist ja der Idealzustand, wenn man sich im Gleichgewicht befindet. Wie kommt man dahin? LADEWIG: Es geht zunächst einmal darum, in sich hineinzufühlen. Wo stehe ich? Was macht mir Stress? Meist rede ich mit meinen Klienten zuerst einmal über ihr aktuelles Thema und eventuelle Blockaden. Jede Blockade, jeder Schmerz ist eine Botschaft.
Was sind das für Blockaden? LADEWIG: Bei Kindern und Eltern ist es oft die Befürchtung, ob sie die Schule schaffen. Bei Schülern kommen Prüfungsängste und Lernstress, das setzt sich fort bei den Studenten. Eltern und Berufstätige wünschen oft eine Unterstützung in Überforderungsund Entscheidungssituationen.
Wie kann hier die Kinesiologie helfen?
LADEWIG: Als Kinesiologin arbeite ich mit dem Muskeltest, der Aufschluss über den Zustand und die Themen des Klienten gibt. Wo meldet sich ein Thema, ist etwas nicht in Balance? Ich berücksichtige in meiner begleitenden Arbeit drei Ebenen. Auf der körperlichen Ebene arbeite ich viel mit der Methode Touch for
Health (Gesund durch Berühren). Die zweite Ebene ist die geistige Ebene. Hier arbeiten wir mit Brain Gym, Gehirngymnastik. Es gibt da 26 Übungen, wie die Überkreuz-Bewegung oder die liegende Acht. Dann ist da noch die emotionale Ebene. Hinzuschauen, zu erkennen, ich darf wütend sein, ich darf traurig sein, einen Weg zu finden, damit umzugehen. Kinesiologie ist immer Bewegung. Ruhige Bewegung, aber auch große Bewegungen. Bei Kindern nutze ich auch gerne die Kombination von Spiel und Bewegung.
Wie wird man Kinesiologin? LADEWIG: In meinem ersten Beruf habe ich Sozialpädagogik in Düsseldorf studiert. Ich habe viel freiberuflich gearbeitet. Mein Schwerpunkt war immer Familienarbeit. Ich habe selbst Kinder bekommen und als sie zur Schule gingen, einen Weg gesucht für die Kinder und für mich. Ich wollte Schulstress vermeiden. So bin ich zur Kinesiologie gekommen. 1997 habe ich an einem Mutter-Kind-Kurs teilgenommen. Ich habe dann die Kinesiologie für mich entdeckt und eine mehrjährige berufsbegleitende Ausbildung absolviert. Heute bin ich Begleitende Kinesiologin und Dozentin.
Sie arbeiten also gerne mit Menschen?
LADEWIG: Ja, mir ist wichtig, dass es ins Positive geht, sie zu stärken. Leichtigkeit ist wichtig. Die Leute gehen entspannter nach Hause und nehmen in der Regel eine Idee für den nächsten Schritt mit.
Haben Sie da noch Zeit für Hobbys? LADEWIG: Ich mache gerne Sport, ich laufe. Mein Mann und ich fahren Mountainbike. Ich lese gerne, bin kulturell interessiert. Dann ist da noch der Garten. Ich habe drei erwachsene Kinder, eine große Familie und einen großen Freundeskreis.