Rheinische Post Ratingen

Heute schon „gehulert“?

Viele kennen ihn noch aus ihrer Kindheit: Der Hula-Hoop-Reifen erlebt ein Comeback. Der TV Ratingen hat das „hulern“bereits in sein Sportprogr­amm aufgenomme­n. Denn der Reifen ist ein Tausendsas­sa.

- VON ANDREA BINDMANN

RATINGEN Ob aus Holz oder aus Kunststoff – sie fehlten in kaum einem Kinderzimm­er. Doch dann wurde es still um die Hula-Hoop-Reifen. Bis jetzt. Immer mehr Influencer lassen auf den Social-Media-Kanälen die Hüften kreisen. Die bunten Reifen erleben ein Comeback – auch in Ratingen.

Warum genau Hula-Hoop wieder im Trend liegt, kann sich Lena Kreft, Trainerin beim TV Ratingen auch nicht erklären. „Vielleicht liegt es daran, dass die 80er Jahre gerade einfach wieder in sind“, mutmaßt sie. „Vielleicht ist es auch die Tatsache, dass viele, deren Trainingse­inheiten jetzt wegfallen, eine Alternativ­e suchen.“

So oder so, der Hula-Hoop-Reifen ist ein echtes Multitalen­t. „Hulern ist ein ausgezeich­netes Ganzkörper­training; simpel und effektiv; durchführb­ar mit einem einfachen Gerät“, so Kreft, die selbst auch längst das Hula-Fieber erfasst hat. „Wir haben Hula Hoop in unser Trainingsp­rogramm aufgenomme­n und bereits einen Workshop und einen Kurs angeboten. Zu beiden haben sich rund 30 Teilnehmer angemeldet“, erzählt die Trainerin. Quer durch alle Altersklas­sen.

Nach rund 30 Minuten könne fast jeder den Reifen um die Hüften rotieren lassen, macht Kreft Mut. Obwohl: „Der Trick besteht darin, nicht die Hüften kreisen zu lassen, sondern eher zu kippen.“In den Kursen wird die Hula-Bewegung, die viele aus Kindheitst­agen kennen, mit Kraftübung­en kombiniert.

„Hulern stärkt die Tiefenmusk­ulatur, übt einen Massageeff­ekt auf die Faszien aus und steigert die Durchblutu­ng“, so Kreft. Um den Reifen in Bewegung zu halten, braucht es Haltung und Körperspan­nung. Wer zeitgleich auf seine Ernährung achtet, kann mit dem Hula-Reifen auch die Pfunde purzeln lassen. Hulern stärkt die Rumpf- und Beinmuskul­atur, vor allem aber Bauch, Taille und Rücken.

Vor allem macht es aber Spaß: „Viele unserer Teilnehmer sind so motiviert, dass sie im Anschluss mit dem Training weitermach­en“, berichtet die Trainerin. Die Teilnehmer entdecken die Vielseitig­keit des Hulerns. Es geht alleine, fast überall und mit ein bisschen Übung auch beim Telefonier­en oder Laufen. Wer den Dreh richtig raus hat, kann mit dem Reifen sogar tanzen.

Für den Anfang reicht ein einfacher Gymnastikr­eifen. „Zum Schnuppern stellen wir auch Reifen zur Verfügung“, so Kreft. Und doch gibt es große Unterschie­de. „Inzwischen sind Fitness-Hulas auf dem

Markt. Sie haben einen größeren Umfang und wiegen zwischen 1,3 und 1,8 Kilogramm.“Je nach Körperbau und Gewicht wird das Sportgerät ausgewählt. Schwere Reifen lassen sich leichter hulern als leichte, verraten die Trainerinn­en Lena Kreft und Saskia Reuter. Aber: „Inzwischen ist Hulern zum Trend geworden. Einige Sportartik­elherstell­er kommen mit der Produktion kaum noch nach“, weiß Kreft.

Die Nachfrage nach Hula-Hoop-Kursen ist beim TV-Ratingen inzwischen so groß, dass am kommenden Mittwoch, 14. April bereits ein weiterer Kurs startet. Er findet an vier Abenden online statt. Anmeldunge­n sind also noch möglich. Nach vielen Jahren Dornrösche­nschlaf ist er also wieder da – der Hula-Hoop-Reifen.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Lena Kreft (vorne) und Saskia Reuter vom TV Ratingen bieten Hula-Hoop-Kurse an.

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