Heute schon „gehulert“?
Viele kennen ihn noch aus ihrer Kindheit: Der Hula-Hoop-Reifen erlebt ein Comeback. Der TV Ratingen hat das „hulern“bereits in sein Sportprogramm aufgenommen. Denn der Reifen ist ein Tausendsassa.
RATINGEN Ob aus Holz oder aus Kunststoff – sie fehlten in kaum einem Kinderzimmer. Doch dann wurde es still um die Hula-Hoop-Reifen. Bis jetzt. Immer mehr Influencer lassen auf den Social-Media-Kanälen die Hüften kreisen. Die bunten Reifen erleben ein Comeback – auch in Ratingen.
Warum genau Hula-Hoop wieder im Trend liegt, kann sich Lena Kreft, Trainerin beim TV Ratingen auch nicht erklären. „Vielleicht liegt es daran, dass die 80er Jahre gerade einfach wieder in sind“, mutmaßt sie. „Vielleicht ist es auch die Tatsache, dass viele, deren Trainingseinheiten jetzt wegfallen, eine Alternative suchen.“
So oder so, der Hula-Hoop-Reifen ist ein echtes Multitalent. „Hulern ist ein ausgezeichnetes Ganzkörpertraining; simpel und effektiv; durchführbar mit einem einfachen Gerät“, so Kreft, die selbst auch längst das Hula-Fieber erfasst hat. „Wir haben Hula Hoop in unser Trainingsprogramm aufgenommen und bereits einen Workshop und einen Kurs angeboten. Zu beiden haben sich rund 30 Teilnehmer angemeldet“, erzählt die Trainerin. Quer durch alle Altersklassen.
Nach rund 30 Minuten könne fast jeder den Reifen um die Hüften rotieren lassen, macht Kreft Mut. Obwohl: „Der Trick besteht darin, nicht die Hüften kreisen zu lassen, sondern eher zu kippen.“In den Kursen wird die Hula-Bewegung, die viele aus Kindheitstagen kennen, mit Kraftübungen kombiniert.
„Hulern stärkt die Tiefenmuskulatur, übt einen Massageeffekt auf die Faszien aus und steigert die Durchblutung“, so Kreft. Um den Reifen in Bewegung zu halten, braucht es Haltung und Körperspannung. Wer zeitgleich auf seine Ernährung achtet, kann mit dem Hula-Reifen auch die Pfunde purzeln lassen. Hulern stärkt die Rumpf- und Beinmuskulatur, vor allem aber Bauch, Taille und Rücken.
Vor allem macht es aber Spaß: „Viele unserer Teilnehmer sind so motiviert, dass sie im Anschluss mit dem Training weitermachen“, berichtet die Trainerin. Die Teilnehmer entdecken die Vielseitigkeit des Hulerns. Es geht alleine, fast überall und mit ein bisschen Übung auch beim Telefonieren oder Laufen. Wer den Dreh richtig raus hat, kann mit dem Reifen sogar tanzen.
Für den Anfang reicht ein einfacher Gymnastikreifen. „Zum Schnuppern stellen wir auch Reifen zur Verfügung“, so Kreft. Und doch gibt es große Unterschiede. „Inzwischen sind Fitness-Hulas auf dem
Markt. Sie haben einen größeren Umfang und wiegen zwischen 1,3 und 1,8 Kilogramm.“Je nach Körperbau und Gewicht wird das Sportgerät ausgewählt. Schwere Reifen lassen sich leichter hulern als leichte, verraten die Trainerinnen Lena Kreft und Saskia Reuter. Aber: „Inzwischen ist Hulern zum Trend geworden. Einige Sportartikelhersteller kommen mit der Produktion kaum noch nach“, weiß Kreft.
Die Nachfrage nach Hula-Hoop-Kursen ist beim TV-Ratingen inzwischen so groß, dass am kommenden Mittwoch, 14. April bereits ein weiterer Kurs startet. Er findet an vier Abenden online statt. Anmeldungen sind also noch möglich. Nach vielen Jahren Dornröschenschlaf ist er also wieder da – der Hula-Hoop-Reifen.