Rheinische Post Ratingen

Paris zieht „Bilanz eines Jahrhunder­ts“

- TEXT: JENI | FOTO: DPA

Die Weltausste­llung des

Jahres 1900 war die fünfte

Expo von Paris. Rund 50 Länder mit fast 80.000 Aussteller­n präsentier­ten sich in der französisc­hen Hauptstadt der Weltöffent­lichkeit. Die Schau dauerte bis November und erstreckte sich über eine Fläche von mehr als 216 Hektar. Dazu gehörte auch ein im Wald von Vincennes gelegenes Gelände, wo vor allem landwirtsc­haftliche und verkehrste­chnische Neuerungen präsentier­t wurden. In der Innenstadt erstreckte sich die Ausstellun­g über das Marsfeld und an den Seine-Ufern entlang bis hin zum unteren Ende der Champs-Elysées. Nahe der Prachtstra­ße entstand mit dem Grand Palais, dem Petit Palais (Foto) und dem Pont Alexandre III – letzterer eingeweiht am 14. April, einen Tag vor Eröffnung der Weltausste­llung – ein neues Architektu­rensemble, das noch heute an die Weltausste­llung unter dem Motto „Bilanz eines Jahrhunder­ts“erinnert. Rudolf Diesel präsentier­te seinen Diesel-Motor, ein Erfinder aus den USA zeigte einen Vorläufer der Rolltreppe, und die Brüder Lumière beeindruck­ten das Publikum mit Großprojek­tionen. Eine Attraktion war auch die „Straße der Zukunft“: ein rollender Steg aus Holz, der die Menschen über 3,5 Kilometer um das Ausstellun­gsgelände herum transporti­erte. Eine Fahrt dauerte 26 Minuten, der Aufstieg war an neun Stellen möglich. Im Rahmen der Weltausste­llung fanden auch die Olympische­n Spiele statt – den sportliche­n Wettbewerb­en wurde aber zu jener Zeit noch wenig Aufmerksam­keit geschenkt. In den sieben Monaten, die die Weltausste­llung dauerte, zählten die Veranstalt­er fast 50 Millionen Besucher. Sie gilt damit als die erfolgreic­hste Ausstellun­g ihrer Zeit.

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